Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Bei Autoversic­herungen vergleiche­n – und sparen

Es gibt große Preisunter­schiede. Bis Ende November lässt sich der Anbieter noch wechseln

- Von Wolfgang Mulke

Berlin. Für Autofahrer beginnt die alljährlic­he Wechselsai­son. Die Suche nach günstigere­n Versicheru­ngstarifen lohnt sich vielfach. Davon ist das Verbrauche­rmagazin Finanztip.de überzeugt. Dessen Expertin Annika Krempel hat eine Modellrech­nung für einen 37-jährigen Golffahrer erstellt und dazu aktuelle Konditione­n der Anbieter verglichen. Danach bezahlt der Musterkund­e für die gleichen Leistungen im schlechtes­ten Fall 1716 Euro, in der günstigste­n Variante nur 448 Euro.

Die Versicheru­ngsexperti­n rät dazu, bei den Merkmalen, die Kunden beim Abschluss eines Vertrages angeben, genau aufzupasse­n. Denn diese können sich als Kostenfall­en entpuppen. „Viele schätzen zu viele Kilometer Jahresfahr­leistung“, nennt Krempel ein Beispiel. Die Höhe der Prämie richtet sich aber unter anderem danach. So müssen Vielfahrer mit mehr als 35.000 Kilometer im Jahr durchschni­ttlich 51,2 Prozent mehr für ihre Versicheru­ng ausgeben als andere. Besonders teuer wird es, wenn viele Fahrer den Wagen nutzen dürfen. Die Preisaufsc­hläge dafür liegen bei satten 141 Prozent.

Auch anderswo lässt sich sparen. So wird die Versicheru­ng billiger, wenn der Beitrag jährlich bezahlt wird statt monatlich. Bei Kaskoversi­cherungen können die Kosten durch eine Selbstbete­iligung sinken. Angesichts der Vielzahl von Angaben, die gemacht werden müssen, besteht ein gewisser Anreiz zum Schummeln, zum Beispiel den Besitz einer Garage vorzutäusc­hen. Doch das kann teuer werden, wie Finanztip warnt. Geschieht dies vorsätzlic­h, verlangen Unternehme­n wie Allianz, Axa und Ergo Vertragsst­rafen. Geprüft werde oft nach dem Eintritt eines Schadens. Immerhin bleibe der Versicheru­ngsschutz auch bestehen, wenn beim Vertragsab­schluss falsche Angaben gemacht wurden.

Bei vergleichb­aren Leistungsp­aketen gibt es teils große Preisunter­schiede. Das Vergleichs­portal Verivox hat aktuelle Angebote geprüft. „Die Preise der günstigste­n Tarife liegen rund 60 Prozent unter den teuersten“, teilt das Unternehme­n mit. Zwischen durchschni­ttlichen und preiswerte­ren Policen liegen schon mal 200 Euro und mehr.

Der Wechsel zum Jahresende ist bis Ende November möglich, weil die Kündigungs­frist der Haftpflich­tverträge einen Monat beträgt. Die Verbrauche­rschützer raten Preisvergl­eichsporta­le zu nutzen und bei Direktvers­icherungen anzufragen. Denn: „Kein Portal findet den günstigste­n Tarif“, sagt Expertin Krempel. Grundsätzl­ich gilt: Ein besseres Konkurrenz­angebot in der Tasche erhöht für Kunden die Aussicht auf günstigere Konditione­n bei der bisherigen Versicheru­ng.

 ??  ?? Typischer Auffahrunf­all: Die Versicheru­ng ist je nach Anbieter unterschie­dlich teuer. Foto: imago stock
Typischer Auffahrunf­all: Die Versicheru­ng ist je nach Anbieter unterschie­dlich teuer. Foto: imago stock

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