Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Physik-asse trainieren, um auf Bali dabeizusein
Die besten Schüler im Fach Physik aus ganz Deutschland sind in Jena zu Gast. Sie trainieren für das Auswahlverfahren zur Internationale Olympiade
Jena. Der Weg nach Bali ist für die Schüler noch weit: Ferdinand Rießle aus Freiburg und Jonas Wanke aus Berlin sitzen im Labor der Ernst-abbe-hochschule an einer drehenden Spule. Sie gehören zu den 96 Teilnehmern an einem Kurs, der Schüler aus ganz Deutschland auf die Internationale Physikolympiade vorbereiten soll. 14 Thüringer Schüler nehmen an dem Seminar teil. Der Wettbewerb findet im kommenden Jahr in Indonesien statt. Bis zu einem Platz in der deutschen Nationalmannschaft müssen die Schüler vier Auswahlrunden überstehen. Nur die besten fünf qualifizieren sich für den Wettbewerb.„die Erfahrung zeigt, dass in der Mannschaft viele Schüler vertreten sind, die an den Vorbereitungskursen teilgenommen haben“, sagt Klara Knupfer. Die Jenaer Physikstudentin gehört zum Betreuerteam des Seminars, das auch die Begeisterung für die Physik wecken will. „Viele Schüler haben in ihren Gymnasien keine Möglichkeit für Physikexperimente.“
Und so nutzen die Teilnehmer die Zeit in Jena, die guten technischen Möglichkeiten an der Ernst-abbe-hochschule und an der Friedrich-schiller-universität auszunutzen. Überdies lernen sie bei Führungen verschiedene Museen und Institute kennen oder schauten beispielsweise bei der Jenoptik AG vorbei. Fleißig bleiben die Jugendlichen auch am Wochenende. Heute absolviert ein Teil der Gruppe die Praktikumsaufgaben an der Universität. Unter anderem sollen die Teilnehmer die Fallbeschleunigung mit Stoppuhr und Pendel bestimmen.„jena bietet für das Seminar beste Voraussetzungen“, sagt Sebastian Linß, der ebenfalls Physik in der Saalestadt studiert und schon seit mehreren Jahren die Kurse betreut. Er sieht darin für die Schüler eine gute Möglichkeit, die Hochschulstädte kennenzulernen und so schon eine Orientierung fürs Studium zu finden – als positiver Nebeneffekt der Vorbereitung auf die internationale Olympiade.zu den Förderern des Seminars gehört neben der Deutschen Physikalischen Gesellschaft auch das Unternehmen Carl Zeiss.