Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Thüringens warmer September war kühler als anderenorts
Tornado zog über ein Waldgebiet bei Friedebach. Hunderte Bäume wurden entwurzelt oder abgeknickt
Erfurt. Der September war in Thüringen mit 16,7 Grad Celsius rund vier Grad wärmer als der langjährige Mittelwert. Alles in allem gilt der letzte Monat als einer der vier wärmsten September seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahre 1881. Zugleich war es in Thüringen aber auch kühler als in den meisten anderen Regionen. Das geht aus Daten des Deutschen Wetterdienstes hervor. In der Liste der besonders sonnenscheinarmen Orte rangiert Neuhaus am Rennweg (Landkreis Sonneberg) bundesweit auf dem ersten Rang. Hier schien die Sonne lediglich 180 Stunden. Martinroda (Ilm-kreis) liegt mit 185 Stunden im Deutschland-vergleich auf dem dritten Platz. Dennoch schien auch in diesen beiden Orten die Sonne insgesamt mehr als im langjährigen Mittel. Der September bescherte Thüringen ein besonderes Wetterereignis. Am ersten Sonntag des Monats zog abends ein Tornado über ein Waldgebiet bei Friedebach (Saale-orla-kreis). Der Sturm verwüstete ein Waldgebiet. Hunderte Bäume wurden entwurzelt oder abgeknickt. Auch der nahe Ort wurde in Mitleidenschaft gezogen. Dächer wurden abgedeckt sowie die Strom- und Telefonleitung gekappt. Der Wetterdienst hat diese Windhose inzwischen als Tornado der Stärke F2 eingestuft. Das bedeutet, dass die Windgeschwindigkeiten um die 200 km/h lagen. Insgesamt gibt es fünf Tornado-klassen. Ab „F2“gelten Stürme als stark.