Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Freies WLAN ist in offener Radfahrerkirche zum Greifen nah
Pfarrer Jens Bechtloff kann Pilotprojekt der Landeskirche Berlin-brandenburg bis nach Frömmstedt ausweiten
Frömmstedt. Es ist zum Greifen nah, das kostenlose, freie WLAN in der Frömmstedter Kirche. Ginge es nach Pfarrer Jens Bechtloff, dann könnten Besucher der offenen Radfahrerkirche längst im Internet surfen, Grüße verschicken oder die besten Routen zu interessanten Sehenswürdigkeiten finden.
„Meines Wissens sind wir die Ersten in Thüringen.”
Jens Bechtloff, Pfarrer
Woran es klemmt, ist ein Problem der Leitungen, sagt Frank Becker von der gleichnamigen Elektrofirma aus Kindelbrück. Den Fachmann hatte der Pfarrer in dieser Woche zu Rate gezogen, weil der Anschluss einfach nicht glücken wollte. „Ich denke, in der nächsten Woche funktioniert die Anbindung“, blickt der Elektroniker voraus.
Jens Bechtloff ist dennoch überglücklich, ist doch die Frömmstedter Kirche dann die erste Kirche in Thüringen, die über einen freien Wlan-anschluss verfügt. Auf die Frage, wie er das angestellt hat, blitzen seine Augen. „Als ich erfuhr, dass die Landeskirche Berlinbrandenburg in einem Pilotprojekt ihre Gotteshäuser mit offenem freiem WLAN, kurz godspot, ausstattet, habe ich sofort mit den Leuten dort Kontakt aufgenommen und Interesse für Thüringen bekundet“, berichtet der Pfarrer.
Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-brandenburg-schlesische Oberlausitz hatte im Mai diesen Jahres beschlossen, Kirchen mit kostenlosen Wlan-hotspots auszustatten. Das Angebot mit dem Namen „godspot“wird zunächst in rund 220 Kirchen in Berlin und Brandenburg installiert. Dazu zählen die Französische Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt in Berlin-mitte genauso wie die Kaiser-wilhelm-gedächtnis-kirche in Berlin Charlottenburg.
Dass sich in die Gruppe auch die Frömmstedter Kirche einreihen kann, erfüllt Bechtloff augenscheinlich mit großer Freude. Wie er berichtet, kann das WLAN innerhalb und außerhalb des Kirchengebäudes von Besuchern und Passanten kostenlos genutzt werden. Eine Registrierung und Anmeldung sei nicht erforderlich.
Nutzen will der Pfarrer die moderne Technik auch selbst. Beim alljährlichen Wiedersehensfest in Frömmstedt, zu dem die Kirchgemeinde jedes Jahr die Männer und Frauen aus dem Ort, wie auch ehemalige Einwohner, die es in die Ferne verschlagen hat, einlädt, wollte er das Internet schon einsetzen. „Sicher hätten sich ehemalige Frömmstedter, die aus gesundheitlichen Gründen nicht beim Treffen dabei sein konnten, über einen digitalen Gruß gefreut“, sagt er und ist überzeugt, dass es auch für Gottesdienste viele Einsatzmöglichkeiten gibt.