Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Einsamer Storch auf der Lampe

Nachzügler sucht wohl Anschluss

- Von Armin Burghardt

Straußfurt. Der wohl traurigste Storch Thüringens sitzt unweit des Nordufers am Speicher Straußfurt auf einer Straßenlam­pe an der B176. Seit fünf Tagen ist das so. „Der arme Kerl rührt sich nicht vom Fleck. Hoffentlic­h erfriert er nicht“, fürchtet eine besorgte Schwersted­terin, die den Vogel täglich beobachtet. Der Adebar scheint den Anschluss verpasst zu haben. Jedenfalls äugt er permanent nach Norden und scheint abzuwarten, ob sich nicht vielleicht doch ein weiterer Nachzügler nähert. Der von TA befragte Sömmerdaer Tierheimch­ef Jörg Stengler rät Tierfreund­en dazu, durch den ungewöhnli­chen Anblick nicht in Panik zu verfallen – und der Natur ihren Lauf zu lassen. Der Straußfurt­er „Problemsto­rch“sei bekannt. Er habe wegen des Tieres schon mit Naturschut­zbund und Unterer Naturschut­zbehörde gesprochen. Stengler ist überzeugt, dass der Storch schon ab und an seinen Hochsitz zur Nahrungsau­fnahme verlassen habe. „Er kehrt nur immer wieder dorthin zurück. Es gefällt ihm da wohl am besten“, mutmaßt er. Und auch, dass er früher oder später von selbst gen Süden starten werde. Dem Tier voranflieg­en könne er allerdings schlecht und die Chancen, seiner habhaft zu werden, stünden kaum besser. „Sobald wir eine Drehleiter anstellen, ist er fort“, ist sich Stengler sicher. In der Vogelschut­zwarte Seebach müsste Adebar übrigens auch draußen überwinter­n.

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Der Nachzügler-storch auf seinem Ausguck am Speicher Straußfurt. Foto: A. Burghardt

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