Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Geschichte der Industrie wird gezeigt
Sonderausstellung zur Regionalmesse SÖM
Sömmerda. Eine Sonderausstellung zu 200 Jahren Industriegeschichte wird in Zusammenarbeit von Landratsamt, Kreisarchiv und dem Sömmerdaer Museumsleiter für die diesjährige regionale Leistungsschau SÖM am 5. und 6. November vorbereitet. Wie Marcus Bals, Leiter des Amtes für Öffentlichkeitsarbeit im Landratsamt, informierte, erstrecke sich diese Ausstellung zu den kommenden drei Söm-messen über drei Epochen. Begonnen wird in diesem Jahr mit der Dreyse-zeit.
Dafür werden Originalexponate aus dem Museum gezeigt. Ein Restaurator, der auch die Waffen für Sömmerda pflegt, erklärt den Besuchern die Funktionsweise und die Weiterentwicklung des Zündnadelgewehrs. Zur Eröffnung und zum Abschluss der Regionalmesse wird zudem Salut geschossen.
Dargestellt werde in der Ausstellung die Industriegeschichte Sömmerdas und deren Auswirkungen auf den gesamten Landkreis, so Marcus Bals. Hätte es damals diese Initialzündung von Sömmerda aus nicht gegeben, wäre der Landkreis kein Kreuzungspunkt von Schienenwegen gewesen, hätte es keine so gut funktionierenden Verkehrswege gegeben, ist er überzeugt. Die damals von Sömmerda ausgehende Entwicklung strahle bis heute auf die Industrie- und Gewerbelandschaft aus.
Sich immer wieder neu zu erfinden, diese Fähigkeit habe Sömmerda geprägt, so Bals. Das Wissen aus der Dreyse-manufaktur habe zur Idee des Zündnadelgewehrs und dessen Perfektion geführt. Es folgte die Produktion von Schreib- und Büromaschinen, daraus wiederum entwickelten sich hochmoderne Betrieben wie Febana, Trimet oder Metalltechnik. Ihn fasziniere diese Entwicklung.
Nach der Dreyse-zeit in diesem Jahr soll der Schwerpunkt 2017 auf Rheinmetall/büromaschinenwerk liegen und im Jahr darauf auf der Zeit vom BWS bis heute. Alle drei Teile der Ausstellung könnten dann 2019 beim Thüringentag in Sömmerda zusammen präsentiert werden. Riethgen. Über die Grenzen Riethgens hinaus ist Familie Templin als geschichtsinteressiert bekannt. Nicht nur, dass Mutter Marianne und Sohn Mathias im Gemeindekirchenrat seit vielen Jahren aktiv sind und die Sanierung der Dorfkirche mit vorangetrieben haben. Selbst der 13-jährige Sproß Nils gehört zum Kreis der Riethgener, der sich immer mittwochs als Interessengemeinschaft (IG) Dorfgeschichte treffen.
Penion für Radfahrer wäre eine Möglichkeit
Die Gruppe von acht Männern sitzt jede Woche bei einem anderen Mitglied in der guten Stube, dann wird über die Dorfgeschichte und die der näheren Umgebung gefachsimpelt. Zuletzt kam das Gespräch auf das Haus am Unstrutdamm, etwas außerhalb des Dorfes. Für die Einheimischen ist es das alte „Fischhaus“. Dessen Eigentümer ist vor einem halben Jahr unerwartet verstorben. Seitdem steht das Haus leer und sieht einer ungewissen Zukunft entgegen. Die Grundstücksverhältnisse seien etwas verzwickt, weiß Mathias Templin. Das Land um das alte Haus sei wohl nicht in Privatbesitz, sondern von der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, Bereich Wasserwirtschaft, gepachtet gewesen. Das Haus dürfe nicht seinem Schicksal überlassen