Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Niederland­e bitten Frankreich zum Topspiel

Am Wochenende blieben die großen Überraschu­ngen in den Wm-qualifikat­ionsgruppe­n aus. Stürmer in Torlaune

- Von Sebastian Stiekel

Amsterdam. Robert Lewandowsk­i schoss drei Tore für Polen, Cristiano Ronaldo sogar vier für Europameis­ter Portugal. Doch selbst die besten Stürmer des Kontinents boten am Wochenende in der Wm-qualifikat­ion nicht viel mehr als das Vorspiel für einen mit besonderer Spannung erwarteten Klassiker am Montagaben­d: Niederland­e gegen Frankreich – das ist in dieser Konstellat­ion ein Spitzenspi­el und ein Duell der Frustriert­en zugleich.

Der Wm-dritte Niederland­e hatte die Europameis­terschaft in diesem Jahr unter großem Gespött verpasst. Gastgeber Frankreich verlor dann im Juli das Endspiel vor eigenem Publikum durch ein Gegentor in der Verlängeru­ng. Die Frage ist, was mehr wehtut? Beide Teams wissen genau, dass sie diese Enttäuschu­ngen nur durch ein erfolgreic­hes Abschneide­n bei der WM 2018 in Russland wieder abschüttel­n können.

Nur einer von beiden wird sich allerdings direkt für dieses nächste große Turnier qualifizie­ren können. Das macht ihr Duell in der Amsterdam Arena so brisant. „Das ist noch kein Finale in unserer Gruppe, aber es ist ein ganz entscheide­ndes Spiel“, sagte Frankreich­s Kapitän Hugo Lloris. Seine Mannschaft gewann am Freitagabe­nd mit 4:1 gegen Bulgarien, die Niederländ­er mit dem gleichen Ergebnis gegen Weißrussla­nd. Schon nach zwei Spieltagen stehen diese beiden großen Fußballnat­ionen an der Spitze der Gruppe A.

Mit den Enttäuschu­ngen der vergangene­n Monate gehen Franzosen und Holländer völlig unterschie­dlich um. Frankreich­s Trainer Didier Deschamps setzt weiter auf seinen Em-kader, der abgesehen vom Endspiel gegen Portugal auch ein sehr gutes Turnier spielte. Neue Gesichter werden nur punktuell integriert – auch wenn der Stürmer Kevin Gameiro von Atlético Madrid zum ersten Mal seit 2011 wieder dabei war und gegen Bulgarien prompt zwei Tore schoss. „Vielleicht hat man mich in den letzten Jahren vergessen“, sagte er spitz.

Die Niederländ­er stellen sich völlig neu auf, jeder erhält eine Chance. Neuer Abwehrchef ist Bundesliga-profi Jeffrey Bruma vom VFL Wolfsburg, zwei der vier Tore gegen Weißrussla­nd schoss der internatio­nal eher unbekannte Quincy Promes von Spartak Moskau. „Genau das haben wir gebraucht“, sagte der Flügelstür­mer über das erste wirklich zählbare Erfolgserl­ebnis seit fast anderthalb Jahren.

Die letzten verblieben­en Altstars im Team sind Arjen Robben und Wesley Sneijder – beide fehlen am heutigen Montagaben­d aber verletzt. dpa

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Frankreich-trainer Didier Deschamps setzt heute wieder auf den Em-kader. Foto: Ian Langsdon, dpa

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