Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Eisenach nach Sieg an der Ostsee weiter auf Kurs
Bundesliga-absteiger feiert beim 28:23 in Rostock vierten Triumph in Folge. Torhüter Redwitz glänzt
Rostock. Beim Herbsttrip an die stürmische Ostseeküste sind die Zweitliga-handballer vom THSV Eisenach nicht vom Kurs abgekommen. Beim HC Empor Rostock gelang dem Bundesligaabsteiger mit dem 28:23 (15:13) der vierte Sieg in Folge. Eisenachs Trainer Christoph Jauernik strich die Abwehrarbeit seines Teams heraus. Der Deckungsinnenblock mit Duje Miljak und Nicolai Hansen riegelte mit den Nebenleuten erfolgreich ab. Dahinter wussten sie einen glänzend aufgelegten Torhüter Jansteffen Redwitz, der nach seiner Einwechslung in der elften Minute 16 Bälle abwehrte.
Marcel Schliedermann überzeugte als umsichtiger Spielgestalter, brachte zugleich seine Zweikampfstärken zum Tragen. Er netzte fünf Bälle ein. Vermochten die Eisenacher ein 5:8 (Nicolai Hansen nach Tempogegenstoß, 14.) zunächst nicht zu behaupten – Empor glich zum 8:8 aus (17.) – übernahmen die Eisenacher mit gut dosiertem Tempo im Angriff das Zepter. Basierend auf ihrer guten Abwehrarbeit starteten sie immer wieder präzise vorgetragene und effektiv abgeschlossene Tempogegenstöße. Hier zeichnete sich vor allem Adrian Wöhler als Vollstrecker aus. Hansen und Marcel Niemeyer ergänzten sich bestens an der Kreismitte.
Kontrolliertes Tempo hieß auch die Erfolgsdevise der zweiten Spielhälfte. Die Eisenacher trafen im Angriff immer wieder die richtigen Entscheidungen. Adrian Wöhler versenkte zum 13:16 (33.) und Marcel Schliedermann zum 13:17 (34.). Der nun auch im Angriff agierende Kapitän Daniel Luther traf per Schlagwurf zum 14:18 (37.) und 15:19 (40.). Wie Nadelstiche wirkten die Tempogegenstöße der Wartburgstädter, abgeschlossen durch Tomas Urban zum 15:20 (41.). Schliedermann traf im Doppelpack (15:22/45.).
Auch wenn die Hausherren nochmals auf 19:23 (54.) verkürzten, in Gefahr geriet der Sieg des THSV Eisenach nicht. Mit geradezu aufreizendem Heber vollendete Hansen zum 19:25 (55.). Beleg für den neuen Eisenacher Weg: Der A-jugendspieler Luca Baur feierte in den Schlussminuten seinen Einstand im Bundesligateam.
Die Schlussphase ähnelte einem Eisenacher Schaulaufen. Schliedermann und Wöhler fanden sich zum 20:26 (57.), Luther netzte nicht mit Wucht, sondern technisch delikaten Dreher zum 22: 28 (59.) ein. Die kleine, aber lautstarke blau-weiße Fangruppe aus Eisenach jubelte gemeinsam mit ihrem Team.
„Ein verdienter Eisenacher Sieg“, bilanzierte auch Robert Teichert, der Coach des HC Empor Rostock. Die Empor-kogge war an diesem Tag allerdings zu schwach besetzt, um die Thüringer entscheidend in Bredouille zu bringen. Manager Karsten Wöhler dankte den Verantwortlichen des HC Empor Rostock für deren Entgegenkommen, diese hatten dem THSV Eisenach eine Trainingsmöglichkeit am Vortag in der Spielstätte eingeräumt.
Jugendspieler Baur feiert Zweitliga-debüt