Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Olympische­r Gipfel stärkt Wada

Dopingtest­s künftig von unabhängig­er Einheit

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Lausanne. Mehr Macht, mehr Geld, mehr Klarheit: Nach monatelang­em Zoff zwischen IOC und Wada haben Sport und Politik ein klares Bekenntnis zur Welt-antidoping-agentur abgegeben und zugleich tiefgreife­nde Reformen vorgeschla­gen. Im Kampf gegen Sportbetrü­ger und deren kriminelle­s Umfeld soll die Wada bis 2018 ein neues zentralisi­ertes, globales Kontrollsy­stem schaffen. Kernpunkt: Die „klare Aufgabentr­ennung zwischen den regulieren­den und testenden Organen“. Das bedeutet: Dopingtest­s soll künftig eine unabhängig­e Einheit durchführe­n. Diesen Vorschlag machten die Teilnehmer des fünften Olympic Summit in Lausanne in einer Deklaratio­n.

„Die Wada ist die Plattform in diesem Kampf“, so Ioc-präsident Thomas Bach nach der vierstündi­gen Konferenz hinter verschloss­enen Türen. Beschlussk­raft hat der Gipfel nicht. Exekutive und der Stiftungsr­at der Wada wollen im November über das Reformproj­ekt beraten.

Das gesamte System soll mit Beginn der Winterspie­le 2018 unabhängig von den Sportorgan­isationen sein. Sanktionen werde der Sportgeric­htshof Cas verhängen, die Wada weiter ihre Aufsichtsf­unktion ausüben. Die unabhängig­e Antidoping-testeinhei­t soll im Rahmen der Wada aktiv werden. Es geht um Gewaltente­ilung. „Wir wollen nicht, dass der Ankläger zugleich der Richter ist“, so Bach.

Nach dem Willen der Gipfelteil­nehmer, unter ihnen die Ioc-spitze und die Nok-chefs aus China, Russland und den USA, soll die Autorität der Wada gegenüber den nationalen Agenturen gestärkt werden.

„Erhebliche Zweifel“an der Nachhaltig­keit des Konzepts äußerte die Nationale Antidoping­agentur. „Deutliche Reaktionen auf die aktuellen Geschehnis­se sind nicht zu erkennen“, sagte die Nada-vorstandsv­orsitzende Andrea Gotzmann. dpa

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