Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Den Bachraern liegt die Musik im Blut
Der Ort feierte drei Tage Kirmes mit Ständchen, Playback-show und Tanz. Fotogalerie zeigte 2016er-ortsgeschehen
Bachra. Mit einem kräftigen „dreie, viere Kirmse“, Trommeln und Trompeten marschierte der Bachraer Fanfahrenzug am frühen Sonntagmorgen durch den Ort. Wer da nicht ohnehin schon mit ein paar Münzen vor der Tür stand, um einen Blick auf die gut gelaunte Meute in ihren roten Regenjacken zu werfen, der war wohl spätestens nach diesem obligatorischen, musikalischen Weckumzug hellwach.
Nach dem Ständchen im Dorf ließen die Mitglieder des Bachraer Fanfarenzuges auch in der bis auf den letzten Platz gefüllten Bürgerhalle zum Frühschoppen die Trommelstöcke tanzen. Das war dann nicht nur richtig laut, sondern auch richtig gut. Kein Wunder! „Zweimal pro Woche wird geübt – vor großen Auftritten und Wettbewerben sogar dreimal“, weiß Hartmut Lange, Vorsitzender des Heimatund Kulturvereins Bachraschafau. So spielte die Truppe in diesem Jahr zum Beispiel schon zum Tag der offenen Tür des Thüringer Landtages in Erfurt oder zu den deutschen Biathlonmeisterschaften in Oberhof.
Dass den Bachraern die Musik im Blut liegt, davon konnten sich Besucher aus nah und fern auch schon am Samstagnachmittag überzeugen. Da hatte der Heimatverein eine Playbackshow für Groß und Klein in der Bürgerhalle organisiert. Hier luden etwa Volkmar Albrecht und Joachim Sonnenfeld als Wildecker Herzbuben mit dem Titel „Zwei Kerle wie wir“oder als Klaus und Klaus mit dem Lied „An der Nordseeküste“zum Mitschunkeln ein. Auch die Jüngsten trauten sich vor großem Publikum ans Mikrofon. Lucy und ihre Tänzerin Anna heimsten für ihre Performance zu Helene Fischers „Atemlos“minutenlangen Beifall ein. Alisa sorgte mit ihrem Lied „Lass jetzt los“aus dem Film „Die Eiskönigin“für Gänsehaut und Jonas, Lisa-marie, Gabriel und Marius trommelten zu „Ein Haus am See“von Peter Fox.
Die diesjährige Kirmes in Bachra war aber nicht nur eine gute Gelegenheit, um mal wieder miteinander zu singen, zu tanzen und zu schunkeln. Hartmut Lange hatte auch einen Jahresrückblick in Bildern vorbereitet. So wurden in Bachra im letzten Jahr etwa das Friedhofstor und die Ehrengräber in tagelanger, mühevoller Arbeit saniert.
„Es war schwierig, hierfür Gelder aufzutreiben, da die hier begrabenen früheren Pastoren des Ortes ja schon lange verstorben sind“, erklärt Lange. „Wir wollen noch ein paar Tafeln aufstellen, damit man auch weiß, wer da überhaupt seine letzte Ruhestätte hat“, so der Vorsitzende des Heimatvereins.
Ein weiterer Höhepunkt des vergangenen Jahres war das Treffen dreier Chöre im Rahmen der Kreiskulturtage. Der gemischte Chor Bachra hatte Gleichgesinnte aus Kindelbrück und Kölleda zum gemeinsamen Musizieren eingeladen.
Wer nicht drinnen der Bilderschau folgen oder der Musik lauschen wollte, der konnte zur Kirmes in Bachra auf dem Vonwerthern-platz zuschauen, wie die Kinder auf dem kleinen Kettenkarussell so ihre Runden drehten oder an der Schießbude mit Lostrommel ihr Glück versuchten.
Auch für das leibliche Wohl war mit Blechkuchen, Bratwurst oder Thüringer Klößen, Rouladen und Rotkraut zur Kirmes bestens gesorgt. Denn wer gut singen und schunkeln will, der muss sich auch gut stärken.
Jahresrückblick in Bildern auf das Ortsgeschehen