Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Unterwegs in Geras Unterwelt
307 Einst sollen unter Geras Altstadt unzählige Zwerge gelebt haben, berichtet die Sage. Dieses Zwergenreich, gemeint sind etliche Gewölbe und unterirdische Gänge, können wir noch immer besichtigen. Die Geraer sind stolz auf ihre sogenannten Höhler, was so viel bedeuten soll wie Keller unterm Keller.
Tatsächlich handelt es sich um uralte Lagerstätten für Bier. Bergleute haben sie eigens dafür angelegt. Mittlerweile sind hier Touristen unterwegs. Zu Festen und Sonderführungen kommen teils Hunderte Gäste.
Das Stadtmuseum bietet Führungen an, mittwochs um und Uhr, donnerstag bis Sonntag , und Uhr. Hainich. Zu Tausenden bedecken sie im Hainich den Waldboden: die Bucheckern. In diesem Herbst gibt es besonders viele der dreikantigen Samen. „Das Jahr 2016 ist ein klares Vollmastjahr“, weiß Nationalparkleiter Manfred Großmann.
Das hat im September dafür gesorgt, dass sich viele Blätter braun färbten. „Aber keine Sorge“, beruhigt er. „Das grüne Buchenlaub wird in den kommenden Tagen bunt werden. Die leuchtende Herbstfärbung tritt nur später ein.“
Mastjahre werden Jahre mit besonders starker Samenproduktion genannt, in Anlehnung an die früher übliche Schweinemast unter Eichen. Bei einer Vollmast sind die meisten Bäume voll mit Früchten behangen – anders als bei einer Halbmast oder Sprengmast. Wann so ein Jahr eintrete, könne man nicht sagen, meint Großmann. Das sei von vielen Faktoren abhängig. Einige sind unbekannt. „Wir wissen aber, dass die Abstände zwischen den Vollmastjahren kürzer werden.“
Die Buchen stecken alle Kraft in den Nachwuchs. Die heißen Tage im September machten den Bäumen deshalb zu schaffen. Um die Verdunstung zu reduzieren, trennten sie sich früh von den ersten Blättern. Die schönste Herbstfärbung tritt gewöhnlich aber in diesen Oktobertagen ein. „Den Zeitraum gebe ich immer als Tipp mit“, verrät Großmann.