Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Workshop vermittelte Geheimnisse der onkologischen Küche
Premiere in Elxleben: Rezepte für die Küche nach der Chemotherapie live präsentiert
war dabei vor allem die Konzentration auf den Geschmack. Auf extreme Gewürze und Säuren musste komplett verzichtet werden, sogar das Salz wurde nur minimal eingesetzt. Verschiedene Produkte bereiten Menschen, die eine Chemotherapie hinter sich haben, regelrechte Schmerzen, erklärt Diana Klöpfel, die in der Ghd-niederlassung „Licare“das Kochkonzept erarbeitete. In der Regel wären bestimmte Geschmackskomponenten überhaupt nicht mehr zu erkennen – wie zum Beispiel der Kaffee. Neu für die Köche war deswegen, dass neben der traditionellen Kochkunst auf diverse Hilfsmittel (hochkalorische Zusatznahrung) zurückgegriffen werden musste, mit denen die Geschmacksverluste kompensiert werden können. Frisches Gemüse sei deswegen eine Pflicht bei der onkologischen Küche. Ebenso, dass viel Nährwert in möglichst wenig Volumen verpackt wird, und dass die Konsistenz stets möglichst weich gehalten wird.
Die Ansprüche der onkologischen Küche wären durchaus mit der für Leistungssportler vergleichbar. Gekocht wurde auf höchstem Niveau. Wobei letztendlich wie bei jedem normalen Gericht der Geschmack im Vordergrund steht.
Etwa 30 Betroffene oder deren Angehörige haben die Premieren-veranstaltung für onkologisches Kochen besucht. Ihnen wurde Schritt für Schritt bis zum fertigen Menü erklärt – allen hat es letztendlich geschmeckt. Und damit dies kein einmaliges Erlebnis war, gab es die Rezepte dazu als Ausdruck für die heimische Küche.
Der Premiere des onkologischen Koch-workshops soll 2017 die Fortsetzung folgen. Nicht nur in Elxleben, am Sitz der Ghd-niederlassung, sondern bundesweit. Zahlreiche Kliniken hätten bereits angefragt. Geplant sei, dann auch die Erfurter Ccs-köche mit auf Tour zu schicken.