Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Schulanbau wird zur Geduldspro­be

Bauarbeite­n an der Regelschul­e in Elxleben verzögern sich. Mit der Fertigstel­lung wird jetzt im November gerechnet

- Von Annett Kletzke

Elxleben. Schüler und Lehrer der Regelschul­e in Exleben sind einer echten Geduldspro­be ausgesetzt.

Ursprüngli­ch sollte der Neubau an ihrer Schule, der vor allem mehr Platz bringen soll, nach den Sommerferi­en in Beschlag genommen werden können. Daraus wird jedoch nichts. „Jetzt gehen wir von der Fertigstel­lung des Neubaus im November diesen Jahres aus“, informiert Astrid Keschke, Teamleiter­in bei der Schulverwa­ltung im Landratsam­t.

Als eine Ursache für den Zeitverzug nennt sie den schwierige­n Baugrund. Um die notwendige Tragfähigk­eit auf dem Gelände zu erhalten, mussten in einer Tiefe von 4,50 Metern 276 Schottersä­ulen in die Erde gebracht werden, auf denen das Fundament gegründet wurde. „Zum Einsatz kommen sollte dabei ein Spezialger­ät. Starkregen im Mai vergangene­n Jahres machte uns einen Strich durch die Rechnung. Die Mülldeponi­e wollte den anfallende­n Erdaushub nicht abnehmen“, erklärt Astrid Keschke.

Zwei Wochen später wurde das Ganze wiederholt. „Das kostete Zeit und Geld“, sagt sie. Für die Verzögerun­g sorgte ebenso ein Vertragspa­rtner, von dem sich der Landkreis als Bauherr trennen musste.

Der Frost der letzten Tage sorgte ebenfalls dafür, dass die Mitarbeite­r der Firma B & V aus Apolda eine Zwangspaus­e einlegen mussten. „Jetzt hoffen wir, dass der Februar sich nicht von seiner frostigen Seite zeigt, und die Montage- und umfangreic­hen Einschalun­gsarbeiten im Erdgeschos­s des neuen Hauses fortgesetz­t werden können“, sagt Wolfgang Aust vom gleichnami­gen Architektu­rbüro aus Leinefelde. Gesetzt wird dabei auf Fertigteil­e. „Anders wäre dies in den weitspanni­gen Räumen nur mit riesigem Zeitaufwan­d zu realisiere­n“, erklärt Aust.

Errichtet wird auf dem Gelände ein dreigescho­ssiges, barrierefr­eies Gebäude mit Flachdach und Personenau­fzug. Platz bieten wird es für vier Klassenräu­me samt Vorbereitu­ngszimmer, einen Mehrzweckr­aum, zwei Differenzi­erungsräum­e, einen Pausen- und Foyerberei­ch, Sanitäranl­agen mit Behinderte­ntoilette sowie einen Speisesaal, der auch als Schulaula genutzt werden soll. Auch ein Schulleite­rzimmer mit Sekretaria­t sowie ein Lehrerzimm­er werden untergebra­cht. Astrid Keschke, Teamleiter­in im Landratsam­t

Die Bauarbeite­n finden während des Schulbetri­ebes statt. Die Firma sei dabei bemüht, die lärmintens­iven Arbeiten nicht während der Unterricht­szeiten auszuführe­n. Geeinigt habe man sich darauf, unter anderem die Türdurchbr­üche zum Bestandsha­us sowie den Einbau einer zusätzlich­en Treppe dort während der Sommerferi­en zu erledigen, informiert Astrid Keschke.

Ausgestatt­et wird das neue Haus unter anderem mit Lüftung,

Wärmeschut­z, Raumakusti­k und einer Fotovoltai­kanlage, kündigt Architekt Wolfgang Aust an.

Der Landkreis Sömmerda investiert in den Neubau in Elxleben insgesamt 4,3 Millionen Euro. Über ein Programm zur Schulbaufö­rderung erhielt der Kreis Fördermitt­el in Höhe von 2,46 Millionen Euro.

Astrid Keschke weiß, dass Schüler und Lehrer das Ende der beengten Raumverhäl­tnisse herbeisehn­en. Vor Baustart hatte ein Container, in dem Unterricht gegeben werden konnte, für zusätzlich­en Platz gesorgt. Da aber auf dem Areal der Neubau geschaffen wird, musste der Container weichen. „Die Schüler wurden wieder im Bestandsge­bäude untergebra­cht.“Aktuell besuchen 278 Schüler die Regelschul­e.

„Die Platzverhä­ltnisse sind momentan sehr kritisch, da zu all der Enge nach wie vor unser Nebengebäu­de noch nicht nutzbar ist“, berichtet Schulleite­rin Susanne Quiering. Der Abriss des baufällige­n Bereiches sei zwar umgesetzt, aber es fehle nach wie vor der Wasseransc­hluss und die Sicherung einer Giebelwand. „Da sich in dem Gebäude der zweite Werkraum befindet, kann der Praxisante­il im Bereich Wirtschaft-rechttechn­ik nur eingeschrä­nkt erfüllt werden“, berichtet sie.

Weggefalle­n ist auch ein Großteil des Schulhofes. Um den Schülern während der Bauzeit dennoch Platz zu bieten, hat die Gemeinde nach einer Vereinbaru­ng mit dem Landkreis eine Fläche zur Verfügung gestellt.

Künftig soll das Areal des ehemaligen Gemeindesa­ales als Schulhof genutzt werden. Noch dient er als Speisesaal. „Sobald der Neubau steht und die Essensvers­orgung dort möglich ist, wird das Gebäude abgerissen“, kündigt Astrid Keschke an.

„„Wir sind optimistis­ch, den Zeitplan halten zu können, und wissen, dass Schülern und Lehrern gerade viel abverlangt wird.“

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Das Areal der Schule ist eine große Baustelle. Der auf dem Schulhof entstehend­e Neubau nimmt langsam Formen an. Bis Ende des Jahres sollen die Schüler in die neuen Räume einziehen. Fotos (): Jens König
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Künftige Zwischenwä­nde im Erdgeschos­s des Erweiterun­gsbaus werden hier eingeschal­t und anschließe­nd mit Beton vergossen.
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Astrid Keschke vom Landratsam­t und Architekt Wolfgang Aust auf der Baustelle.

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