Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Kölleda: „Wir warten auf ein Signal von den Dörfern“
Bürgerfragen im Februar-stadtrat bringen zusätzlich die Themen Gebietsreform und Streitseebad-erneuerung ins Gespräch
Kölleda. Ein Erfurter Büro ist mit den Planungen für die Sanierung des Gebäudes Markt 25 in Kölleda beauftragt. Der Optiker in Markt 6 darf dort ein Werbeschild anbringen, das 40 Zentimeter höher ist als in der städtischen Gestaltungssatzung eigentlich vorgesehen. Und Bürgermeister Udo Hoffmann (Freie Wähler) hat grünes Licht dafür bekommen, in der Gesellschafterversammlung der Wohnungsbauund Wohnungsverwaltungsgesellschaft mbh Kölleda deren Wirtschafts- und Finanzplan zuzustimmen.
Die Beschlüsse waren es nicht, die die Sitzung des Stadtrates der Pfefferminzstadt spannend machten. Bemerkenswert waren da schon eher die Aussagen, die in der Bürgerfragestunde zunächst Hans Riedel und dann Holger Bärhold dem Bürgermeister entlockten.
Riedel erkundigte sich nach dem aktuellen Stand der Gebietsreform und möglichen, ja nötigen Eingemeindungen. Hoffmann sagte, bereits zweimal alle Nachbarbürgermeister angeschrieben und angeboten zu haben, seine Vorstellungen in den Gemeinderäten zu erläutern. Erfolgt sei das bisher nur in Schillingstedt und Kleinneuhausen. Er wolle nun noch einmal nachhaken.
Sein Ziel sei es, mit den Nachbarn, die derzeit in der VG Kölleda vereint sind (Hoffmann: „Ob mit oder ohne Rastenberg.“), in die Zukunft zu gehen. „Wir warten auf ein Zeichen von den Dörfern“, sagte er. Er halte es für zwingend erforderlich, dass diese nun in Verhandlungen mit Kölleda treten, auch, weil man sich die Hochzeitsprämie bei einem freiwilligen Zusammenschluss auf keinen Fall entgehen lassen wolle. „Unsere Aussichten sind gut. Kölleda wird ein starkes Grundzentrum, es wird weiter aufsteigen“, so Hoffmann. Er zweifle auch daran, dass die derzeit für 2035 prognostizierte Bevölkerungszahl (5300) so eintrete. „Wir wachsen“, ist er überzeugt.
Holger Bärhold erkundigte sich nach dem Streitseebad. Warum öffnet es nicht, wenn 2017 doch nur geplant wird, wollte er wissen. Daraufhin umriss Projektsteuerer Peter Niepage (Entwicklungsund Flächenmanagement Gmbh Suhl) unmittelbar anstehende Schritte. So laufe bis zum heutigen Freitag die beschränkte Ausschreibung der Planungsleistungen. In zwei, drei Wochen könne dem Stadtrat ein Vergabevorschlag vorgelegt werden. Hoffmann unterstrich, dass nicht feststehe, dass in diesem Jahr nicht an die Umsetzung der Planungen gegangen werde. Er betonte aber, dass nicht noch einmal, wie im Vorjahr, Geld in Größenordnungen in ein Provisorium gesteckt werden solle. „Wir machen das richtig“, betonte er.
Sobald die Planungen vorliegen, sollen sie in einer Ausstellung im Rittergut präsentiert werden.
Eine Kostenschätzung geht von einer Investitionssumme von etwa 2,5 Millionen Euro aus. Hoffmann: „Es können am Ende 500 000 mehr oder weniger sein.“Doch soll das Freibad nicht das einzige Projekt sein, das umgesetzt wird. Im Vorgriff auf den Etat 2017 sagte der Bürgermeister: „Wir geben in diesem Jahr sehr viel Geld aus.“Der Fokus liege auf der Innenstadt.