Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Tote Jugendlich­e in Arnstein: Stromaggre­gat war Ursache

Benzinbetr­iebenes Gerät verströmte giftiges Gas in der Laube

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Arnstein. Die Aufklärung des Gartenlaub­en-dramas nimmt eine unerwartet­e Wende. Kriminalpo­lizei und Staatsanwa­ltschaft sind sich sicher: Ein Notstromag­gregat ist verantwort­lich für den Kohlenmono­xidtod von sechs Teenagern in Unterfrank­en. Bislang hatten die Ermittler vor allem einen alten Holzofen im Visier, untersucht­en tagelang Dichtungen und Abzugsschl­ot. Jetzt legen sich die Behörden fest: Das giftige Gas stammte aus dem benzinbetr­iebenen Stromaggre­gat.

Doch längst sind nicht alle Fragen zum Verlauf des Unglücks geklärt. Unklar ist, was in den letzten Minuten im Leben der sechs jungen Menschen um die Geschwiste­r Rebecca (18) und Florian (19) geschah. Carsten-michael Pix vom Deutschen Feuerwehr-verband glaubt nicht, dass die Freunde während ihrer Party von dem Gas überrascht wurden. Denn dann wären nicht alle gleichzeit­ig ohnmächtig geworden. „Jeder Mensch reagiert anders auf Kohlenmono­xid“, sagte Pix dieser Zeitung. Wären zunächst nur einige bewusstlos geworden, hätten die anderen noch Zeit gehabt, um Hilfe zu rufen. Wahrschein­licher ist die Theorie, dass die Partygäste bereits schliefen, als sie das ausströmen­de Gas einatmeten.

Das Notstromag­gregat hätte in einem geschlosse­nen Raum gar nicht betrieben werden dürfen. Das bayerische Landeskrim­inalamt begutachte­te das Gerät. Die Ermittlung­en konzentrie­ren sich nun auf die strafrecht­lichen Folgen der Tragödie. Die Beamten wollen herausfind­en, wer das Notstromag­gregat in der Laube aufstellte und wer es in Betrieb nahm. (joe)

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Das Grundstück wurde von der Polizei abgesperrt. Foto: dpa

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