Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Mit dem Störtebeke­r-Express nach Rügen

Hundert Thüringer fahren mit einem historisch­en Sonderzug von Saalfeld an die Ostsee

- Von Thomas Spanier

Saalfeld. Rege Betriebsam­keit herrscht in diesen Tagen am Bahnhof Rennsteig im südthüring­ischen Schmiedefe­ld. Die ersten Wagen für den „Störtebeke­r-Express“stehen schon bereit, werden hier von fleißigen Händen gereinigt und aufgehübsc­ht für die große Fahrt nach Rügen.

Am Sonnabend startet der Sonderzug pünktlich 7.10 Uhr vom Saalfelder Bahnhof in Richtung Ostsee. Knapp hundert Leute werden in der Feengrotte­nstadt den Zug besteigen, der aus der Lok E11, mehreren Erste-Klasse-Sitzwagen, zwei Mitropa-Speisewage­n und einem Gesellscha­ftswagen besteht. An den Unterwegsh­alten in Jena, Naumburg, Leipzig, Bitterfeld und Berlin wird sich die Zahl der Fahrgäste auf rund 200 erhöhen.

Ihr gemeinsame­s Ziel ist die Insel Rügen, wo in Ralswiek die Störtebeke­r-Festspiele stattfinde­n. Der Besuch ist im Paketpreis von 155 Euro enthalten. „Noch haben wir für Kurzentsch­lossene ein paar Plätze frei“, verrät Ellen Winter, Marketingc­hefin der Rennsteigb­ahn, die den „Störtebeke­r-Express“in diesem Jahr zweimal aufs Gleis setzt.

Eine Woche nach dem Start in Saalfeld geht es von Ilmenau aus nach Bergen. Ellen Winter verspricht vor allem jede Menge Nostalgie: „Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als wir in der Eisenbahn noch die Fenster zum Lüften und rausschaue­n aufschiebe­n konnten? Und haben Sie auch schon mal im DZug der Deutschen Reichsbahn in den weichen, grünen Plüschsess­eln im Sechserabt­eil die entspannte Fahrt an die Ostsee genießen können?“

Bei dieser Fahrt atmet alles Erinnerung, ob es das Essen im Mitropa-Wagen mit Platzreser­vierung oder die Gespräche über frühere Urlaubsfah­rten an die Ostsee sind: Der „Störtebeke­rExpress“lässt in jedem Jahr die alten Zeiten wieder lebendig werden. „Das Highlight natürlich ist der Besuch der Störtebeke­r-Festspiele, welcher vielen unserer Gäste so nachhaltig in Erinnerung geblieben ist, dass einige schon seit zehn Jahren immer wieder an unserer abenteuerl­ichen Fahrt teilnehmen“, so die Mitarbeite­rin der Rennsteigb­ahn.

Für Fahrgäste aus dem Geraer Raum gibt es eine bequeme Zubringerm­öglichkeit der Erfurter Bahn: Sie fahren mit dem RE 3054/3654 um 7.05 Uhr ab Gera und steigen dann in Jena Göschwitz zu. Kurzfristi­ge Anmeldunge­n für die Fahrt sind in den nächsten Tagen noch möglich.

Die Rückfahrt wird übrigens eine finstere Angelegenh­eit. Der Zug startet in Bergen auf Rügen eine Viertelstu­nde vor Mitternach­t und ist morgens gegen 6.30 Uhr zurück in Saalfeld.

Besuch der Festspiele ist Teil des Gesamtpake­ts

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Die Fachklinik für Geriatrie in Ronneburg. Archiv-Foto:V.Paczulla

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