Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Schlotheim­er sind Autozulief­erer rund um den Globus

Unternehme­n wird beim kontinuier­lichen Wachstum von der Aufbaubank begleitet. Förderbank mit Gründungsj­ubiläum

- Von Bernd Jentsch

Schlotheim. Wer die Kleinstadt im Unstrut-Hainich-Kreis aufsucht, den begegnet unweigerli­ch ein Name – Wiegand. Der steht an zahlreiche­n Hinweissch­ildern, Gebäuden und Parkplätze­n des Ortes.

„Wir sind im zurücklieg­enden Vierteljah­rhundert schrittwei­se aber insgesamt doch kräftig gewachsen“, sagt Firmenchef Andreas Wiegand.

Im Oktober 1990 hat sein Vater Karl-Franz Wiegand den Grundstein für das Unternehme­n gelegt. Er kehrte an seinen Geburtsort in Thüringen zurück und wollte an die Familientr­adition anknüpfen, die sein Urgroßvate­r Ernst Laube bereits 150 Jahre zuvor mit einer Seilerfirm­a begründet hatte.

23 Mitarbeite­r und fünf Lehrlinge zählte die Firma Wiegand beim Start als Hersteller von Blechbearb­eitungs- und Verformung­swerkzeuge­n sowie Maschinene­inrichtung­en. Den Ratiomitte­lbau des Sponeta-Kombinates hatte der mittlerwei­le in Baden-Württember­g beheimatet­e Karl-Franz Wiegand übernommen und den Beschäftig­ten eine Perspektiv­e gegeben.

Nur zwei Jahre später begann im Schlotheim­er Werk von Wiegand die Serienfert­igung, schon damals finanziell unterstütz­t von der Thüringer Aufbaubank. „Wir haben das Unternehme­n in den folgenden Jahren stets begleitet, in guten wie in Krisenzeit­en“, versichert der Vorstandsc­hef der Aufbaubank Matthias Wierlacher.

Die gesamte Bandbreite der Fördermögl­ichkeiten sei in dieser Geschäftsb­eziehung zwischen der Bank und der Firma Wiegand zum Einsatz gekommen, sagt Wierlacher. Das reiche von der Investitio­ns- über die Technologi­eförderung und die Überbrücku­ng von Liquidität­sschwierig­keiten bis hin zur Verbundför­derung.

„Ohne die permanente Begleitung durch die Aufbaubank wäre diese Erfolgsges­chichte nicht möglich gewesen“, bestätigt der Firmenchef. Und viele in der Stadt profitiere­n von der Firma, so Andreas Wiegand. Nicht nur die 700 Mitarbeite­r, auf die das Unternehme­n inzwischen angewachse­n und damit zum größten Arbeitgebe­r der Region geworden ist. „Die kommen mittlerwei­le auch aus Erfurt, Weimar oder Wutha-Farnroda zur Arbeit zu uns“, sagt Wiegand.

An insgesamt fünf Standorten – verteilt auf das gesamte Stadtgebie­t – fertigen die Beschäftig­ten Metall- und Kunststoff­teile für die Autofabrik­en auf der ganzen Welt. Man beliefere die großen deutschen Hersteller mit Karosserie­teilen, darunter die Bund C-Säulen der Autos.

Dabei liegt nicht nur die Fertigung in den Händen der Schlotheim­er, auch Entwicklun­g und Design sind „made in Thuringia“.

Ein großer Vorteil des Thüringer Mittelstan­des, ist Bankchef Wierlacher überzeugt. „Es ist wichtig, dass die grundsätzl­ichen Entscheidu­ngen hier vor Ort getroffen werden und nicht in weit entfernten Konzernzen­tralen“, sagt Wierlacher. Er sieht bei der Firma Wiegand gut angelegtes Geld der Förderbank..

 ??  ?? Firmenchef Andreas Wiegand mit Matthias Wierlacher, Vorstandsv­orsitzende­r der Thüringer Aufbaubank, im Schlotheim­er Werk. Hier werden Metall- und Kunststoff­teile für die Autofabrik­en rund um den Globus gefertigt. Foto: Bernd Jentsch
Firmenchef Andreas Wiegand mit Matthias Wierlacher, Vorstandsv­orsitzende­r der Thüringer Aufbaubank, im Schlotheim­er Werk. Hier werden Metall- und Kunststoff­teile für die Autofabrik­en rund um den Globus gefertigt. Foto: Bernd Jentsch

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