Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Neue Chance auf Olympia
ARD und ZDF reden wieder mit Discovery
Hamburg. Die Chancen, dass ARD und ZDF doch von den Olympischen Spielen von 2018, 2020, 2022 und 2024 berichten können, sind erheblich gestiegen. Die öffentlich-rechtlichen Sender sprechen mit dem USMedienkonzern Discovery wieder darüber, Sublizenzen für die Übertragung der Spiele zu erwerben. Zuerst hatte dies die „FAZ“gemeldet. Discovery hatte 2015 für 1,3 Milliarden Euro die europäischen Übertragungsrechte an den kommenden vier Spielen erworben. Erste Gespräche mit ARD und ZDF waren im November 2016 gescheitert.
Wie es in Senderkreisen hinter vorgehaltener Hand heißt, kamen die nun wiederaufgenommenen Gespräche auf Initiative von Discovery zustande. Die Vermutung liegt nahe, dass der Konzern nicht mehr auf seinen ursprünglichen Forderungen beharrt. Für die Winterspiele von 2018 und die Sommerspiele 2020 wollte er dem Vernehmen nach 150 Millionen Euro haben. ARD und ZDF waren aber nur zur Zahlung von 100 Millionen Euro bereit. Offiziell bestätigen die Beteiligten nur die Wiederaufnahme ihrer Gespräche. Jede weitergehende Stellungnahme lehnen sie ab.
Die neue Gesprächsbereitschaft von Discovery könnte auch damit zusammenhängen, dass der Manager Jean-Thierry Augustin, der die ersten Gespräche mit ARD und ZDF führte, das Unternehmen verlassen hat. Er soll hoch gepokert haben. Womöglich zu hoch.