Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Vorschlag: Fusion als Doppelstad­t

Ehemaliger Sömmerdaer Bürgermeis­ter sieht die Kreisstadt gemeinsam mit Weißensee stärker

- Von Ilona Stark

Christin Redmer (28), Ergotherap­eutin aus Ellerslebe­n:

Ich mache gerade ein Praktikum beim ASB in Sömmerda. Heute waren wir mit unseren Senioren im Verkehrspr­äventionsz­entrum der Kreisverke­hrswacht. Dort konnten wir erfahren, wie man auch im Alter mobil und sicher am Straßenver­kehr teilnehmen kann. Sömmerda/Weißensee. Mit einem Vorschlag zur Gebietsref­orm meldete sich der ehemalige Sömmerdaer Bürgermeis­ter Wolfgang Flögel in der Lokalredak­tion. Seine Idee: Weißensee (gut 3000 Einwohner) und Sömmerda (rund 19 000 Einwohner) sollten fusioniere­n, und zwar nicht in Form einer Eingemeind­ung, sondern als Doppelstad­t analog Leinefelde-Worbis oder Zeulenroda-Triebes.

So käme man stabil über eine Einwohnerz­ahl von mehr als 20 000 und stärke den Status als Kreisstadt und Mittelzent­rum. so Flögel. Auf diese Weise addierten sich auch die Stärken beider Städte zum Beispiel in Industrie, sozialen Strukturen sowie der Infrastruk­tur. Weißensee als Mittelalte­rstadt mit Burg, Kirche und historisch­em Rathaus und Sömmerda mit seinen 200 Jahren Industrieg­eschichte würden sich nach Ansicht des ehemaligen Bürgermeis­ters insbesonde­re auch in den Schwerpunk­ten Stadtgesch­ichte und Stadtmarke­ting sowie Tourismusf­örderung gut ergänzen.

Effekte ergäben sich bei der Umsetzung seines Vorschlags unter anderem durch die Reduzierun­g auf nur eine Verwaltung, einen Haushalt und einen Stadtrat sowie in den Bereichen Wohnungspo­litik, soziale Einrichtun­gen und Kultur, so Flögel. Er verweist auch auf finanziell­e Förderunge­n vom Land durch Zuschüsse und Teilentsch­uldung.

Ein Zukunftspr­ojekt sähe Flögel dann zum Beispiel in einem Aussichtst­urm auf der Michelshöh­e, wo der Blick nach Sömmerda und Weißensee reiche. Die Bürgerscha­ft in beiden Orten sei stolz auf ihre eigene Geschichte, auch deshalb biete die Fusion als Doppelstad­t Vorteile gegenüber einer Landgemein­de von Weißensee mit den Orten der VG Kindelbrüc­k. Überwinden müsse man jedoch einige Befindlich­keiten, die unter anderem dadurch bestünden, dass Weißensee 1952 den Kreisstadt­Status an Sömmerda verlor.

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Eine Doppelstad­t würde den Status als Kreisstadt stärken, findet Wolfgang Flögel. Foto: Ina Renke

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