Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Zwei Millionen Euro für neue Fahrzeuge
Erdbeerhof Gebesee GmbH/Mühlberghof Leefers GdR haben ihre Land- und Erntetechnik auf den modernsten Stand gebracht
Gebesee. Für Auftraggeber und Auftragnehmer war es gleichermaßen ein Grund zum Feiern. Denn sowohl für die Claas Thüringen GmbH, als auch für die Erdbeerhof Gebesee GmbH war es die größte Fahrzeugübergabe in ihrer Firmengeschichte. Insgesamt zwölf Fahrzeuge wurden am Mittwoch übergeben. Jedes davon maßgeschneidert für seinen künftigen Einsatz.
Für den Erdbeerhof Gebesee war es eine Investition in die Zukunft. Etwa zwei Millionen Euro habe man in modernste Ernte- und Landwirtschaftstechnik investiert, erklärten die beiden Geschäftsführer, Sören und Carolin Leefers. Durch den Austausch alter Technik und die Erweiterung des Maschinenparks habe man nicht nur den Produktionsablauf gesichert, sondern auch die 40 Arbeitsplätze im Unternehmen.
Man habe lange die Details geklärt, habe jeden Wunsch umgesetzt, erklärt Jonathan Köber, der Geschäftsführer der in Schwabhausen beheimateten Claas Thüringen GmbH. Seit 2012, seit der Gründung des Unternehmens, sei diese Fahrzeugübergabe die größte in der noch jungen Unternehmensgeschichte gewesen. Über 65 Mitarbeiter verfüge sein Unternehmen derzeit, die unter anderem. dafür sorgten, dass auch nach dem Verkauf der Technik der Service sichergestellt sei. Auf vier Standorte könne inzwischen zurückgegriffen werden.
Respekt für die Investition zollten am Mittwoch auch Landrat Harald Henning (CDU) und der CDU-Landtagsabgeordnete Jörg Kellner. Denn auf eine Förderung konnte nicht gebaut werden, die Neuanschaffung wurde aus eigener Kraft gestemmt. Für den Familienbetrieb ist es eine Großinvestition – auch in den Standort Gebesee und in die Landwirtschaft Thüringens. Wobei natürlich die Erdbeere im Mittelpunkt steht.
„Der 550er ist für die Erdbeeren“, erklärt Carolin Leefers dann auch bei der Präsentation der neuen Technik. Der Traktor wurde mit dem Radstand bestellt, der exakt über die Erdbeerreihen passt, mit einer Bereifung, die den Boden schont und mit GPS ausgestattet. Mit ihm werde festgelegt, welchen Weg über das Feld die anderen Traktoren nehmen werden, die später auf dem Feld folgen werden. Per USB-Stick werden die Daten einfach an die anderen Fahrzeuge weiter gereicht. Mit einer Genauigkeit von einem Zentimeter fahren diese dann genau in der gleichen Spur. Auf Erntehelfer (300 sind es alljährlich in der Erntezeit) könne trotz modernster Technik dennoch nicht verzichtet werden. Die Erdbeere erfordere auch weiterhin 50 Prozent Handarbeit.
Acht Traktoren umfasst die Neuanschaffung, dazu kommen ein Mähdrescher, ein Teleskoplader und weitere Fahrzeuge. Denn nur auf 100 Hektar der insgesamt 700 Hektar des Familienunternehmens werden Erdbeeren angebaut. Je nachdem, ob es sich um ein- oder zweijährige Pflanzen handelt, wird der Standort kontinuierlich gewechselt. Drei Jahre lang muss auf der Fläche etwas anderes angebaut werden, weshalb im Unternehmen auch unter anderem Getreide, Raps und Zuckerrüben angebaut werden. Die neuen Erdbeeren für die nächste Saison wurden noch kurz vor der Fahrzeugübergabe in die Erde gebracht. Sören Leefers hofft dabei, dass das Wetter in diesem Jahr gnädiger ist. Denn im vergangenen Jahr sei es im September zu heiß und im Oktober zu kalt gewesen. Der sich im Spätsommer bei den Erdbeeren bildende Blütenansatz sei dadurch ins Stocken geraten. Dazu kam in diesem Jahr der Frost im April -- während der Blüte. Letztendlich hätten diese Umstände dazu geführt, dass in diesem Jahr 25 Prozent weniger geerntet wurde, als in den Jahren zuvor.
Zum Glück seien aber alle Erdbeer-Anbaugebiete betroffen gewesen, weshalb der Verlust durch den Preis wieder ausgeglichen werden konnte. Was unter dem Strich wirklich geerntet wurde, könne man erst zum Saisonabschluss sagen – im September, nachdem die späteste Sorte, die „Harmonie“, in den Verkauf gegangen ist.
Die Erdbeere verlangt 50 Prozent Handarbeit