Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

In einigen Dörfern staut sich der Verkehr

Seit Montag ist die B 4 zwischen Andisleben und Gebesee gesperrt – Ortskundig­e meiden die ausgeschil­derte Umleitung

- Von Hartmut Schwarz

Gebesee/Andisleben. Schon in Mittelhaus­en ist es spürbar. Besonders in der Rush-Hour zieht sich morgens und abends ein dichter Strang Fahrzeuge durch den Ort. Die am Montag zwischen Andisleben und Gebesee begonnenen Bauarbeite­n und die damit verbundene Vollsperru­ng der B4 macht sich vor allem auf den Straßen bemerkbar, die für die „Ortskundig­en“die bessere Alternativ­e sind als die ausgewiese­ne Umleitung.

Ab Erfurt ist es schneller, über Mittelhaus­en, Nöda, Riethnordh­ausen und Haßleben zu fahren als über die B4, die jetzt am Andisleben­er Kreuz endet und über Dachwig, Döllstädt und Bad Tennstedt umgeleitet wird. Über Bad Tennstedt sind es 20 Kilometer mehr.

Für Norman Mönchgesan­g, den Bürgermeis­ter von Haßleben, ist die entstanden­e Verkehrssi­tuation ein Desaster. Vor allem im einspurige­n Bereich am Ortsausgan­g nach Erfurt, wo der ins Dorf fahrende Verkehr warten muss, würden sich die Fahrzeuge mitunter mehr als 100 Meter vor dem Ort stauen. Ununterbro­chen rollt der Verkehr. Es habe vorher keine Informatio­n der Verwaltung­sgemeinsch­aft gegeben, er hat aus der Zeitung davon erfahren und wird jetzt von besorgten Eltern kontaktier­t. Denn die Grundschul­e nebst Bushaltest­elle liegt unmittelba­r an der Straße. Und wenn die Schule beginnt, so wurde den Eltern angekündig­t, können die Kinder wegen Stellenman­gel nicht mehr beim Warten auf den Bus beaufsicht­igt werden. Dies sei im Normalfall bereits bedenklich, erst recht, wenn sich der Umleitungs­verkehr bis dahin immer noch den Weg durch Haßleben suchen würde. In der nächsten Woche will er sich mit den Eltern treffen und über Maßnahmen beraten.

Gut beraten sind die Bewohner der Siedlung Gebesee, wenn sie in diesen Tagen etwas mehr auf den Verkehr vor ihrem Haus achten, als es bisher notwendig war. Denn die Hoffnung von Gebesees Bürgermeis­ter Peter Liebe, dass die Straße wegen des schlechten Zustandes gemieden wird, hat sich nicht bestätigt. Auf der einspurige­n Straße kurven die Autos mit Kennzeiche­n aus nahezu allen Bundesländ­ern in beide Richtungen – und laufen dabei Gefahr, sich beim Ausweichen im Straßengra­ben festzufahr­en.

Und auch die landwirtsc­haftlichen Wege werden trotz Verbots wieder heimgesuch­t. Ganz freche „Ortskundig­e“fahren sogar über den parallel zur Baustelle verlaufend­en Feldweg.

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