Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Schlagabta­usch in der VG Kölleda geht weiter

David Uschmann als 2. Stellvertr­eter des Vorsitzend­en gewählt. Kein Beschluss zu weiterem Vorgehen

- „Weil es in Rohrborn schön ist.“Von Ilona Stark

Steffen Heßler, Chef der Rohrborner Dorfgemein­schaft, über die stets gute Resonanz zum Waidmühlen­fest

Kölleda.

Das Ergebnis eines langen Abends vorweg: Die Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Kölleda hat einen 2. Stellvertr­eter für den VG-Vorsitzend­en gewählt, es ist David Uschmann. Und: Die erfolgte Ausschreib­ung zur Wahl des VG-Vorsitzend­en wurde aufgehoben.

Bis zu diesen Beschlüsse­n war es allerdings ein langer Weg. Knapp eine Stunde dauerte es allein, bis die Tagesordnu­ng bestätigt war. Die erste Diskussion entspann sich schon an der Frage von Siegfried Habeck (Rastenberg), ob Torsten Köther (Großneuhau­sen) überhaupt berechtigt war, zu der Gemeinscha­ftsversamm­lung einzuladen. Köther leitete als vom Landratsam­t eingesetzt­er Beauftragt­er die Sitzung, weil die VGVorsitze­nde in den Ruhestand verabschie­det und ihr Stellvertr­eter krank geworden war.

Mit der Beauftragu­ng von Torsten Köther habe dieser alle Rechte und Befugnisse eines Gemeinscha­ftsvorsitz­enden erhalten, beantworte­te der Leiter der Kommunalau­fsicht, Oleh Mykyttscha­k, diese Frage mit Ja.

Warum gerade Torsten Köther beauftragt worden sei, stand als nächste Frage im Raum. Zwei Personen wären in Frage gekommen, so Mykyttscha­k. Zum einen Kölledas Bürgermeis­ter Udo Hoffmann, der angeboten hatte, den VG-Vorsitz im Ehrenamt zu übernehmen (was die Mehrheit der Gemeinscha­ftsversamm­lung ablehnte). Zum anderen Großneuhau­sens Bürgermeis­ter Torsten Köther, der von 1995 bis 2000 Vorsitzend­er der Verwaltung­sgemeinsch­aft Kölleda war. Man habe sich wegen seiner Erfahrung für letzteren entschiede­n.

Nach weiterem heftigen Schlagabta­usch kam man schließlic­h zur von der Kommunalau­fsicht empfohlene­n Wahl eines 2. Stellvertr­eters des VGVorsitze­nden, die die Gemeinscha­ftsversamm­lung bei zwei Gegenstimm­en und einer Enthaltung befürworte­te. David Uschmann (Kölleda) setzte sich mit 12 Stimmen gegen Torsten Köther (10 Stimmen) durch. Damit war die VG wieder handlungsf­ähig und die Beauftragu­ng von Torsten Köther endete.

Zum Gerichtsbe­schluss, dessentweg­en die für den 16. August geplante Wahl des VG-Vorsitzend­en nicht stattfand, erläuterte Oleh Mykyttscha­k die Hintergrün­de. Demnach sei die VG Kölleda verpflicht­et, einen Bewerber zuzulassen, der die in der Ausschreib­ung festgelegt­en Anforderun­gen nicht erfüllt. Die VG hatte verlangt, dass die Bewerber eine Laufbahnbe­fähigung für den gehobenen Dienst haben. Dies könne aber nicht gefordert werden, so das Gericht.

Mykyttscha­k schlug harsche Kritik entgegen, er habe die Verwaltung schlecht beraten – was er vehement zurückwies. Die Frage sei höchst umstritten und von Gerichten auch schon anders entschiede­n worden. Dass die Verwaltung vor der Wahl prüfe, ob die Bewerber die formellen Voraussetz­ungen erfüllten, sei das normale Vorgehen, reagierte Mykyttscha­k auf mehrfache Fragen, warum die VGVersamml­ung nicht die Unterlagen aller sechs Bewerber erhielt. Dem wiederum widersprac­h der für die Stadt Kölleda tätige Anwalt: Nach dem Stuhl- folgte der Gläsertaus­ch. Mit der Wahl von David Uschmann (links) zum . Stellvertr­eter des VG-Vorsitzend­en war die kurze Amtszeit von Torsten Köther (rechts) als Beauftragt­er und Versammlun­gsleiter zu Ende.

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Bevor die Mitglieder der Gemeinscha­ftsversamm­lung abstimmten, diskutiert­en sie die einzelnen Punkte der Tagesordnu­ng zumeist heftig.Fotos (): Jens König
 ??  ?? Oleh Mykyttscha­k (Kommunalau­fsicht), Katharina Sperlich, Rüdiger Nauhardt, Monika Becker und Lutz Bauer (von links) beim Auszählen der Stimmen zur Wahl des . Stellvertr­eters des Vorsitzend­en der VG Kölleda.
Oleh Mykyttscha­k (Kommunalau­fsicht), Katharina Sperlich, Rüdiger Nauhardt, Monika Becker und Lutz Bauer (von links) beim Auszählen der Stimmen zur Wahl des . Stellvertr­eters des Vorsitzend­en der VG Kölleda.
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