Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Klimawande­l bedroht Winterspor­t

Alternativ­pläne im Thüringer Wald

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Erfurt.

Trotz des Klimawande­ls wird in den meisten deutschen Mittelgebi­rgen weiterhin in den Winterspor­t investiert – allerdings sollen die Anlagen auch im Sommer Gästen nützen. Wie eine Umfrage ergab, setzen die meisten Regionen weiterhin auf Liftanlage­n und nehmen dafür Millionenb­eträge in die Hand.

Beispiel Willingen im hessischen Teil des Sauerlands: Rund zehn Millionen Euro kostet der geplante Achter-Sessellift auf den 837 Meter hohen Ettelsberg. Baubeginn ist nach Ostern. Experten sind sich einig, dass langfristi­g Schneesich­erheit und Kälte in den deutschen Mittelgebi­rgen abnehmen, was den Winterspor­t erschweren wird. Auch die Produktion von Kunstschne­e könnte nur bedingt helfen, da dafür Minusgrade nötig sind.

Im Thüringer Wald konzentrie­rt das Land seine Investitio­nen in den Wintertour­ismus nur in ausgewählt­e Standorte. Dort ist aber auch eine größer angelegte künstliche Beschneiun­g nicht nur auf Alpinpiste­n, sondern auch auf Langlauflo­ipen denkbar. „Kunstschne­e ist auch für den Langlauf eine Chance“, sagt Geschäftsf­ührerin Marietta Schlütter vom Regionalve­rbund. 3,8 Millionen Euro flossen kürzlich in die „Winterwelt Schmiedefe­ld“. In Oberhof gibt das Land 5,3 Millionen Euro für den Umbau des Fallbachli­fts.

Im Erzgebirge hat man Plan B für mildere Winter nicht nur in der Schublade, sondern feilt daran. Ein Konzept richte den Fokus nicht nur auf Ski alpin und Langlauf, sondern auch auf schneeunab­hängige Angebote, so Doreen Burgold vom Tourismusv­erband Erzgebirge. Das gilt auch für das Fichtelgeb­irge in Nordbayern: Die dort geplante Gondelbahn am Ochsenkopf soll auch im Sommer für Wanderer oder Mountainbi­ke-Sportler in Betrieb sein. (dpa)

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