Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Warum wir auch Gedudel ertragen

Welche Musik ist die richtige im Radio?

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Das Radioprogr­amm von MDR -Thüringen hat sich zum Heimatprog­ramm der mittleren bis älteren Generation entwickelt. Die Quote ist hoch, sogar unübertrof­fen. Dies wird meines Erachtens von den Machern aber völlig fehlgedeut­et. Sie gehen davon aus, dass sie die richtige Musik nur immer wieder runterdude­ln müssen.

Völlig daneben!

Der Erfolg gründet in erster Linie auf der aufwendige­n redaktione­llen Arbeit für Wortbeiträ­ge. Kein anderer Thüringer Sender betreibt derart umfangreic­h und vor allem seriös Regionalre­cherche und arbeitet auf diesem Gebiet derart eng mit seinen Hörern zusammen. Man lässt zwei, drei Titel Gedudel über sich ergehen, dann wird es wieder interessan­t.

Wann kommt nun der MDR auf die Idee, auch beim Musikprogr­amm mit den Hörern mehr zusammenzu­arbeiten (Hörerhitpa­raden, Wunschtite­l)?

Es ist schon erstaunlic­h, wie beratungsr­esistent die Musikredak­tion ist! Das angebotene Musikprogr­amm mag ja sein, dass es meistgewün­schte Titel gewesen sind, aber wer will denn das immer wieder bis zum Erbrechen hören? Der Vergleich mit einem täglich immer wieder gereichten selben Lieblingse­ssen ist voll zutreffend!

Ich kenne noch die Radioprogr­amme der 50er- bis 80er-Jahre. Die internatio­nalen Hitparaden enthielten neben englischen auch deutsche und andere internatio­nale Titel, sogar Instrument­altitel schafften es auf vordere Plätze.

Von all dieser Vielfalt ist beim MDR nur ein Bruchteil und dieser immer wieder zu hören. Bernd Tüngerthal,

Stadtroda

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