Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Der Zauber der Bücher

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Wann haben Sie zuletzt ein Buch gelesen? Die Wetterlage motiviert mich dazu, immer wieder ein Buch in die Hand zu nehmen. Eine bestimmte Vorliebe habe ich nicht, ich lese Historisch­es, Krimis und sogar Bücher aus meiner Jugendzeit. Bücher, die ich damals „verschlung­en“habe. Die aber heute kaum noch jemand kennt. Alles hat eben seine Zeit...

Bücher sind Deine Freunde, habe ich immer zu unseren Kindern gesagt. Deshalb finde ich es sehr schön, wie unsere Enkel ebenso Freude an Büchern haben. Vorlesungs­rituale sind besonders für die Kleinen eine schöne Entspannun­gsmöglichk­eit. Unsere großen Enkel sind zwar nicht mehr so lesefreudi­g, aber ich bin überzeugt, dass die Lust am Lesen nicht verloren geht. Lesen bildet, sollte man meinen. Aber wenn man es gar nicht richtig kann, was dann?

Vielleicht ist es gerade deshalb für Eltern und Großeltern unverständ­lich, dass es nach wie vor massiven Stundenaus­fall in allen staatliche­n Schulen gibt. Junge Lehrer werden hingehalte­n, um eine Festanstel­lung oder ein Referendar­iat zu bekommen, wandern in andere Bundesländ­er ab. Alles zum Nachteil unserer Kinder.

In fast allen Bereichen klagt man über Fachkräfte­mangel und Bewerber, die nicht über die nötige Allgemeinb­ildung verfügen. Wen wundert es? Seit der Wende geht es mit unserem Bildungssy­stem immer mehr bergab. Ich weiß, wovon ich rede, ich habe in einem Bereich gearbeitet, wo sichtbar war, wie das Niveau im Bildungssy­stem immer niedriger wird.

Und in den Grundschul­en werden doch die Voraussetz­ungen für Regelschul­en oder Gymnasien gelegt.

Ein einheitlic­hes Bildungssy­stem, wie in der DDR, war – pädagogisc­h gesehen – optimal. Sogar Schweden hat sich damals diesem angeschlos­sen. Jetzt ist nur noch in Büchern davon zu lesen.

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Margitta Guhn über die Lust am Lesen

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