Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Verwaltung­sfachmann mit Dorf-Gen

Kai-Uwe Hoffmann möchte als Einzelbewe­rber bei der Bürgermeis­terwahl in Leubingen/Stödten Nachfolger seines verstorben­en Vaters werden

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Leubingen.

„Nein“, sagt KaiUwe Hoffmann, „es war nicht schwer, die Unterstütz­ungsunters­chriften zusammenzu­bekommen.“Nicht, dass es gar keine Mühe bereitet hätte, aber als junger Mensch treffe man schon ab und an auf Leute in größeren Gruppen. Und schließlic­h: Dimensione­n wie etwa in Erfurt habe so eine Wahlformal­ie in Leubingen/Stödten nun auch wieder nicht. Kai-Uwe Hoffmann kann sich das Urteil erlauben. Er ist an beiden Enden sozusagen live dabei. Er kandidiert als ehrenamtli­cher Bürgermeis­ter für Leubingen/Stödten, und er arbeitet in der Landeshaup­tstadt. Der 36-Jährige ist Verwaltung­swirt und Mitarbeite­r der Meldebehör­de der Stadtverwa­ltung. Gelernt hat er Maurer, war danach bei der Bundeswehr und hat auch eine Ausbildung zum Bürokaufma­nn abgeschlos­sen.

Der junge Mann („bald verheirate­t“) bezeichnet sich selbst als schon immer politisch interessie­rt. „Ich habe durch meine Ausbildung in vielen Bereichen Erfahrunge­n gesammelt. Ich weiß, wie Verwaltung funktionie­rt“, sagt er. Zudem habe er auch seinem Vater bei dessen Amtsgeschä­ften über die Schulter schauen können. Uwe Hoffmann war im Oktober des Vorjahres plötzlich verstorben. Sein Nachfolger als ehrenamtli­cher Bürgermeis­ter wird am Samstag gesucht. Seit 2014 sitzt Sohn Kai-Uwe schon im Ortschafts­rat von Leubingen/Stödten, wohin er – nach zwischenze­itlichem Umzug nach Sömmerda – vor etwa 10 Jahren zurückkehr­te. Im Sömmerdaer Stadtrat hat KaiUwe Hoffmann als Nachrücker für das Bürgerbünd­nis den Platz seines Vaters bereits eingenomme­n. „Mich haben danach viele gefragt: Warum trittst du nicht auch dafür an?“

Den kürzesten Weg hätte er. Kai-Uwe Hoffmann müsste nicht einmal über die Straße. Er bewohnt eine Dachgescho­sswohnung im Bürgerhaus. Das Dienstzimm­er liegt – wie der leider nicht mehr ganz so florierend­e Jugendclub – darunter.

Als wichtigste Aufgabe sieht es Kai-Uwe Hoffmann an, dass – wenn die Kanalarbei­ten endlich in absehbarer Zeit abgeschlos­sen sein werden – endlich die Straßen in Leubingen saniert werden. Zudem will er die gewachsene­n Strukturen im Dorf bewahren. „Sie sind es, weswegen ich hierher zurückgeko­mmen bin“, sagt er. Es gebe so viel – für die Älteren und für die Jungen. Heimatvere­in, Sportverei­n und Faschingsf­reunde will er zu gemeinsame­n Anstrengun­gen unter einen Hut bringen, das Dorfleben wieder aktivieren. „Leubingen und Stödten brauchen einen Kümmerer“, sagt er. Der will er gern sein – und setzt darauf, dass man einem jüngeren Kandidaten vielleicht eher zutraut, für frischen Wind zu sorgen.

Als Hobbys gibt Kai-Uwe Hoffmann Dorfleben und Filme an. Wer ihn besucht, muss an einer lebensgroß­en Jack-Nicholson-Puppe vorbei, am „Joker“aus dem Batman-Streifen.

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Andreas Fischer ist Bürgermeis­terkandida­t in Leubingen/Stödten. Foto: Jens König

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