Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Die Jugend im Dorf halten
Wilfried Töpfer tritt für die CDU bei der Wahl in Leubingen/Stödten an und sieht seine Stärken im Zupacken und Integrieren
Stödten.
Am Samstag wird Wilfried Töpfer 60. Der runde Geburtstag wurde lange im Voraus geplant. Er wird ihn mit seiner Lebensgefährtin in der Türkei verbringen. Dass am Sonntag Ortsteilbürgermeisterwahlen sind und er einer der Kandidaten, war zum Zeitpunkt der Buchung nicht abzusehen.
Dass er in den heißen Tagen vor der Wahl nicht vor Ort ist, bereitet ihm kein Kopfzerbrechen: „Mich kennen doch hier alle und jeder.“Zur Sicherheit hat er aber Flyer drucken lassen und verteilt.
Wilfried Töpfer tritt als Kandidat der CDU an. Er ist seit dem Jahr 2009 Mitglied bei den Christdemokraten, saß von 2011 bis 2014 im Sömmerdaer Stadtrat und ist sei 20 Jahren Mitglied des Ortschaftsrates von Leubingen/Stödten. „Davon war ich 15 Jahre lang stellvertretender Ortsteilbürgermeister und in Arbeitsteilung meistens mit Stödten befasst. Die Leute haben auch gesagt, ich wäre der Bürgermeister von Stödten“, lacht er. Da steht er am Leubinger Fürstenhügel – mit Blick auf beide Dörfer. Ehe er dem Navi traut, will er den Zeitungsleuten lieber selbst den Weg weisen.
Wilfried Töpfer ist gelernter Tischler, arbeitet heute aber in Kölleda bei VaQTec. Da steht er zwar auch an einer Bandsäge, schneidet aber Kunststoff zu, kein Holz. Getischlert wird nur noch daheim. Da hat er sich auf dem Hof eine komplette Werkstatt eingerichtet und ausgestattet. Gerade baut er einen Wagen für Kutschfahrten neu auf. Für sein handwerkliches Geschick bürgt die „private Gastwirtschaft“, die er gleich nebenan stilecht und detailverliebt geschaffen hat – als rustikale Feierund Traditionsstube sozusagen. Schließlich braucht auch sein zweites Hobby, der Fußball, Platz. Nun hat er da seine Erinnerungsstücke der „Oldstars“hängen. Erst letztes Jahr hat er, Torhüter war er, seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt.
Als bisher größten Erfolg seiner politischen Tätigkeit sieht Wilfried Töpfer die 888-Jahrfeier Stödtens im Juli 2016 an. Da habe er es geschafft, viel Politprominenz ins Dorf zu holen, und die Dorfgemeinschaft, 92 Einwohner, habe zwischen 600 und 700 Gäste bestens unterhalten. „Ich möchte für Leubingen und Stödten noch etwas leisten, dafür sorgen, dass beide Ortsteile näher zusammenwachsen“, beschreibt er seinen Antrieb.
Wichtigste Aufgabe sei es, Grundstücke für junge Familien aufzutun, die Zukunft des Dorfes zu sichern. Er will die Vereine und deren Zusammenwirken unterstützen, hofft, dass der Fußball wieder besser wird.
Er will sich für den Ausbau der Infrastruktur einsetzen und strebt flachere Verwaltungsstrukturen an.
Einen „Wadenbeißer-Wahlkampf“lehnt er ab.
In seiner Patchwork-Familie ist er stolzer achtfacher Großvater. „Alle Enkel sagen Opa Willi zu mir“, deutet er an, dass er integrieren kann.