Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Ein Wackelzahn ist noch kein Freibrief für die Schule
Momentan laufen im Gesundheitsamt des Landratsamtes die Schuleingangsuntersuchungen
Sömmerda.
„Etwa die Hälfte haben wir geschafft“, hat Amtsleiterin Dagmar Dammers gestern als Zwischenstand der Schuleingangsuntersuchungen gezählt. Seit Anfang Januar werden im Gesundheitsamt des Landratsamtes in der Sömmerdaer Wielandstraße 630 schulpflichtige Mädchen und Jungen von ihr als Amtsärztin sowie von Ärztin Toni Schmidtke untersucht. Hinzu kommen 40 Schulkinder, bei denen von der Grundschule eine Nachuntersuchung angeregt wurde.
Den beiden Ärztinnen zur Hand gehen Marita Lorenz, Antje Kahl und Stefanie Küster als Schwestern im kinder- und jugendärztlichen Dienst. Christina Löwe als zahnmedizinische Fachassistentin berät die Eltern bzw. Sorgeberechtigten zu den angebotenen zahnärztlichen Prophylaxe-Maßnahmen in der Schule.
Seinen großen Auftritt vor der „Prüfungskommission“hatte gestern Matti aus Tunzenhausen. Er ist fünf Jahre alt und hat schon einen Wackelzahn, erzählt er stolz. Wenn der Junge im August zur Schule kommt, ist er gerade sechs Jahre geworden. Dass der Kleine pfiffig ist, beweist er in den verschiedenen Tests. Das Malen eines Bildes geht flott von der Hand, der sogenannte E-Haken beim Sehtest wird in seiner Fantasie zum Schwert. Als Matti nach einem Hör- und dem Visuomotoriktest die „Schulfähigkeit aus ärztlicher Sicht“bescheinigt wird, ist auch Mama Maren Dingeldein stolz. Als kleinen Vorgeschmack auf die Einschulung in die Sömmerdaer Diesterwegschule erhält Matti (für unsere Zeitung als Fotomodel) eine Mini-Zuckertüte. „Jedes Kind bekommt am Ende ein kleines Geschenk“, verrät Dagmar Dammers. Sie sei froh, mit Toni Schmidtke eine junge Ärztin an ihrer Seite zu haben. Das Tätigkeitsfeld Schulen beschränke sich nicht allein auf die Schuleingangsuntersuchung, sondern laut Thüringer Schulgesetz auch auf Untersuchungen der Schüler in den 4. und 8. Klassen sowie an Förderschulen. Kinder mit Förderbedarf sollten alle zwei Jahre durch Ärzte des Gesundheitsamtes angeschaut werden.