Bunt wie selten zuvor

Spieler aus acht Vereinen, aber überraschend keiner der hauchdünn am Aufstieg gescheiterten Gisperslebener, schaffen es in die Kreisoberliga-Elf der Saison 2017/18

Den bittersten Moment ihrer Fußballerlaufbahn erlebten die Spieler des TSV Motor Gispersleben am letzten Spieltag der Kreisoberliga-Saison 2017/18. Eine 2:0-Führung bei Spitzenreiter An der Lache/ Concordia gaben die Gisperslebener in den Schlussminuten noch aus der Hand, das 2:2 reichte der „Lacordia“zum Aufstieg in die Landesklasse.

Nach dem Zusammenzählen der Stimmen der Topmannschaften der einzelnen Spieltage guckte das Geißler-Team erneut in die Röhre: Überraschend schaffte es kein Spieler des Tabellenzweiten in die Elf der Saison. Gerade einem David Schönherr, 2016 und 2017 noch in der Elf des Spieljahres, gereichte es sicher zum Nachteil, dass aufgrund des erneut arg „zerpflückten“Spielplans nur an 20 der 30 Spieltage eine Elf des Tages gekürt wurde. So wurde etwa seine Ausnahmeleistung im Hinspiel gegen die ZooparkKicker, eines der unzähligen Nachholspiele, nicht gewertet.

Die Elf der Saison ist diesmal bunt wie selten zuvor. Spieler aus gleich acht Vereinen sind vertreten, lediglich von Meister An der Lache/Concordia, BlauWeiß 52/Eintracht und den Sport-Freunden Marbach hat es jeweils ein Duo geschafft.

Auf der Torhüterposition gab es ein enges Rennen. Gleich drei

Erfurt.

Schlussmänner schafften es dreimal in die Elf des Tages. Aufgrund seiner über die gesamte Saison hinweg konstantesten Leistungen entschieden wir uns für Tobias Hocke vom Tabellendritten Blau-Weiß 52/Eintracht zwischen den Pfosten. Gegen Rolf-Christian Köhler (FC Borntal) sprach die etwas geringere Spielanzahl, gegen Christian Schultze (VfB Grün-Weiß) die vielen Gegentore. Das Kuriosum gleich dreier Keeper in der Elf des Tages, das im letzten Jahr den Stotternheimern gelang, schaffte diesmal Großrudestedt. Doppelt kurios: Mit Kevin Baßler und David Muck sind nur zwei von ihnen gelernte Torleute, während Björn Kunold einmal sensationell gut zwischen den Pfosten aushalf, als gelernter Verteidiger zudem noch je einmal im Mittelfeld und im Sturm (starke 14 Saisontore) in der Elf des Tages stand und für seine Vielseitigkeit einen Platz in der Saisonelf verdient gehabt hätte.

Den Abwehrverbund bilden zwei klassische und ein „halber“Innenverteidiger. Die meisten Stimmen erhielt hier Christopher Bomba vom FC Borntal, der viermal in der Elf des Spieltages stand – zweimal davon im Mittelfeld. Mit jeweils drei Stimmen schafften es Martin Krause (An der Lache/Concordia) und Christof Herold (Großrudestedt) in die Saisonelf. Sie stehen stellvertretend für die zumeist sehr guten Defensivreihen ihrer Mannschaften.

Die zentrale Mittelfeldachse bilden drei spiel-, lauf- und kampfstarke Routiniers. Defensiv ist Andreas Koppe (vormals Erhardt), Kapitän von Carsten Helzigs Meistermannschaft, wie im Vorjahr wieder dabei. Vor ihm auf der „Acht“hat sich Daniel Seidenstücker (vier Nennungen) als zweiter Spieler von Blau-Weiß 52/Eintracht seinen Platz in der Saisonelf knapp vor Nico Sander (Kerspleben), Tino Gerke (Walschleben) und Bastian Urbach (Gispersleben, je drei) erkämpft. Gar nicht knapp war die Berufung des torgefährlichen Marbacher Spielmachers Marc Janke (sechs Nennungen).

Verteidiger Kunold glänzt als Torwart und Stürmer

Glatzel sticht Teamkollege Gießler auf dem Flügel aus

Die offensive Flügelzange bilden Jankes junger Teamkollege Paul Schneider und Jastyn Glatzel von Aufsteiger Vieselbach/Azmannsdorf. Dessen Mannschaftskamerad Tim Gießler hatte zwar genauso viele Stimmen wie die beiden, war aber studienbedingt nur eine Teilzeitkraft.

Im Angriff besetzt der Spieler der Saison eine Position: Walschlebens Kevin Köllner erzielte mit 38 nicht nur mit Abstand die meisten Tore, sondern erhielt mit sieben auch die meisten Benennungen in die Elf des Spieltages. Sein Sturmpartner ist die wohl größte Überraschung in der Saisonelf: Florian Blasse von Aufsteiger Alach, der „nur“ zwölfmal traf, erhielt aufgrund seiner Vielseitigkeit die zweitmeisten Stimmen aller Stürmer.

*Anmerkung: Aufgrund der vielen „zerpflückten“Spieltage wurde nur an  von  Spieltagen die beste Elf gekürt.