Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Land will NSU-Mahnmal in Erfurt

Staatskanz­lei: Mit Opferfamil­ien abgestimmt. 350 000 Euro für Gestaltung eingeplant

- Von Sebastian Haak

Redaktion Abo-Service

Anzeigen-Service Ticket-Service ()    ()   

()    ()   

Nach jahrelange­n Diskussion­en hat die Landesregi­erung Erfurt als Ort für das Mahnmal vorgeschla­gen, mit dem an die Opfer des „Nationalso­zialistisc­hen Untergrund­s“(NSU) erinnert werden soll. Wo im Stadtgebie­t sei aber noch unklar. 350 000 Euro stehen für die Errichtung zur Verfügung.

Denkbar sei, das Mahnmal vor der Staatskanz­lei oder im Park vor dem Landtag zu errichten. Die Überlegung­en der Landesregi­erung sind mit den Familien der NSU-Opfer abgestimmt. Die jüngsten Korrespond­enzen habe es im Mai gegeben, hieß es aus der Staatskanz­lei.

Seit dem Auffliegen des NSU in Eisenach 2011 hatte es immer

Erfurt.

wieder Vorschläge gegeben, an einem Ort in Thüringen an die Menschen zu erinnern. Weil die Täter in Jena aufwuchsen, gehörte Jena dazu. Für Dorothea Marx (SPD), Vorsitzend­e des Thüringer NSU-Untersuchu­ngsausschu­sses, sei es eine gute Idee, in Erfurt ein Mahnmal zu errichten. Immerhin hätten viele der Sicherheit­sbehörden, die so katastroph­al versagt hätten, dort ihren Sitz gehabt. Noch wichtiger als der Ort sei es, ein würdevolle­s Gedenken an die Opfer zu ermögliche­n. Wie das Mahnmal aussehen soll und wann es eingeweiht wird, ist noch unklar. Eine der größten Herausford­erungen bei dessen Gestaltung: Der Erinnerung­sort soll nicht zur Wallfahrts­stätte für Rechtsextr­eme werden.

Die Landesregi­erung strebt ein ergänzende­s Internetan­gebot an, um auf andere Mahnmale für NSU-Opfer hinweisen zu können wie nach Heilbronn, wo 2007 die Thüringer Polizistin Michèle Kiesewette­r erschossen wurde. (dpa) ▶

 ??  ?? Nach dem Urteil am Mittwoch in München waren die Bilder der NSU-Opfer bei einer Großdemons­tration zu sehen. Foto: Sascha Fromm
Nach dem Urteil am Mittwoch in München waren die Bilder der NSU-Opfer bei einer Großdemons­tration zu sehen. Foto: Sascha Fromm

Newspapers in German

Newspapers from Germany