Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Freude am Gesang schweißt zusammen
Großrudestedter Frauenchor Bella Musica besteht 10 Jahre und freut sich über seinen reparierten Flügel. Festprogramm am 15. September
Nino Thunich
heißt dieser neue Erdenbürger. Er kam am 8. Juli im Krankenhaus Sömmerda auf die Welt – mit 3235 Gramm und 51 Zentimetern. Die Eltern – Janette Thunich und Marco Schironski – kommen aus Scherndorf. Dort wartet auch Bruder Finn auf Nino. Fotos: Jens König
Großrudestedt.
„Seid willkommen liebe Gäste, heut zu unsrem Jubelfeste...“Der Probenabend am vorgestrigen Donnerstag im Saal des Deutschen Hauses ist ein besonderer. Nicht nur, dass die Damen vom Chor Bella Musica für ihr Jubiläumsfest im September proben, sondern auch der Klang des Konzertflügels ist ein anderer, ein neuer, ein perfekter. Musikdirektor (MD) Wilfried Schnöke, ehemaliger Berufsmusiker und seit zehn Jahren Dirigent des Großrudestedter Frauenchores, greift nach der Reparatur des Musikinstrumentes erstmals wieder in die Tasten – und ist begeistert.
Im Juli vergangenen Jahres war der Flügel per Vertrag mit der Gemeinde Großrudestedt in das Eigentum des Chores übergegangen. Doch so ganz perfekt wollte das gute Stück nicht mehr spielen. „Bei der Reparatur wurden Schrauben an Stellen entdeckt, wo sie gar nicht hingehörten“, erzählt Chormitglied Gudrun Walter, und löst damit ein Rätsel manch schiefen Tones auf. Mit finanzieller Unterstützung der Sparkassenstiftung Sömmerda in Höhe von 600 Euro wurden die Reparatur und das anschließende Stimmen des gut 80 Jahre alten Flügels möglich.
Die beiden Klavierstimmer leisteten eine super Arbeit, wie am Mittwochabend auch Orgelbaumeister Gerhard WalckerMayer nach seinem hochinteressanten Vortrag im Deutschen Haus feststellen konnte. Der Experte folgte einer Einladung vom „Förderkreis Walcker Orgel in Großrudestedt“und entlockte dem Konzertflügel im Saal einige Töne.
Einen Grund, um mit einem Gläschen Sekt anzustoßen, gab es für die Bella-Musica-Frauen einen weiteren. Am Dienstag, dem 10. Juli, jährte sich zum zehnten Male die Gründung des Chores. Alt-Bürgermeister Gerhard Walter erinnert sich an die Anfänge: „Mehrere Frauen, die gern singen wollten, waren an mich herangetreten. Sie bekamen im Deutschen Haus eine Heimstatt. Aus dem vormals offenen Singen entstand 2008 der Chor Bella Musica.“
33 Damen im Alter zwischen 38 und 78 Jahren haben aktuell ihre Freude am Gesang, wobei Proben und Auftritte nur ein Teil des Vereinslebens sind. „Einmal pro Jahr unternehmen wir gemeinsam eine Reise. Ist eine von uns krank, statten wir Besuche ab“, erzählt Gudrun Walter, die von Beginn an dabei und ein Gründungsmitglied des Chores ist. Freundschaften haben sich entwickelt. „Von der Zahnärztin, über Lehrerinnen, Hausfrauen, Bauingenieurinnen bis Rentnerinnen – uns verbindet die Freude am Gesang.“Wahre Glücksfälle seien der Dirigent und Chorleiterin Andrea Wehling (sie weilt gerade im Urlaub). Beide sorgen dafür, dass Bella Musica kein altbackener Dorfchor ist. Der Musikdirektor singt mit den Frauen auch mal einen Schlager oder Gospelsongs statt ausschließlich traditioneller Chormusik. Die Arrangements schreibt er selbst. „Wir lieben unser Repertoire. Das sind immerhin 142 Lieder. Und jedes wird ohne Notenblatt gesungen“, verrät Gudrun Walter. Jede Sängerin kenne die Texte auswendig.
Das Zehnjährige wird am 15. September mit einem Festprogramm gefeiert. Unter dem Thema Kaffeekränzchen sind gute Bekannte zu Kaffee, Kuchen und Musikgenuss eingeladen. Die Männerchöre Großrudestedt und Schwansee, der Chor der Grundschule und die Linedancer gestalten ein kleines Programm mit. Eingeladen sind dann auch die Förderer von Bella Musica.
Da stehe die Gemeinde mit ihren Räten vorne an. Die Kommune unterstütze den Chor, wo sie nur könne, anerkennt Gudrun Walter im Namen ihres Sangesfreundinnen.