Eigentlich passt das Wetter nie so richtig

Ein Jahr bei Saatzucht Rose: In diesem Jahr werden an der B 4 gleich zwei Mal Wildblumen gepflanzt

Marbach.

Der Regen war ein Segen, hätte aber tiefer in die Erde gehen können. Annegret Rose, die Chefin des gleichnamigen Saatzucht-Unternehmens im Gestrodig bei Marbach, weiß das Nass von oben zu schätzen – sämtliche Beregnungsaktionen, wie sie seit April unabdinglich waren, könnten dem nichts entgegensetzen.

Der Regen sorgt aber nicht nur für Freude, sondern auch für Terminprobleme. Denn jetzt ist es an der Zeit die Samen des Borretsch zu ernten, der auf anderthalb Hektar wächst. Dessen Samen fällt schnell ab, wenn er soweit ist. Der exakte Zeitpunkt für die Ernte ist deswegen wichtig. Der Regen verhindert allerdings, dass dieser wahrgenommen wird. „Gärtner haben eben immer etwas zu meckern“, gesteht Annegret Rose.

Zwiebeln, Erbsen, Salbei, Thymian, Grünkohl, Sauerampfer, Kamille, Schnittlauch, Primeln, Wildblumen, Kräuter – im Juli läuft die Samenernte auf Hochtouren. Im Juli verblühen die meisten Blüten, sind die Mitarbeiter von früh bis abends auf dem Feld. Die wenigen Regenstunden, die in den vergangenen Tagen für eine Pause auf dem Feld sorgten, wurden dazu genutzt die ersten Ernten zu dreschen, die Ernte in Sack und Tüten zu bringen.

Die vergangene Trockenzeit hat es dem Zuchtbetrieb schwer gemacht. Auch die Beregnung habe nicht verhindern können, dass einige Kulturen nachgepflanzt werden müssen, um zum erwünschten Ertrag zu kommen. Entlang der B4 werden die Flächen demnächst erneut mit Wildblumen bepflanzt, die im September/Oktober noch einmal für blühende Landschaften sorgen werden.

Richtig bunt wird es zuvor gegen Ende Juli, wenn die Asternblüte beginnt. Mehr als 50 verschiedene Sorten wurden angebaut – ein Teil davon wird wieder in der Astern-Samen-Kollektion erhältlich sein. Und alle sind jetzt soweit, dass sie mit dem Erfurter Klima bestens kooperieren – was Ziel dieser Züchtung war. Und es wird auch wieder den beliebten Astern Spaziergang geben – der Termin steht zur Zeit noch nicht fest.

Vor allem den Blüten der Gemüsepflanzen verdankt Erfurt seinen Ruf als Blumenstadt. Derzeit sind es die Möhren mit ihren weißen Blütenbündeln. Foto: Hartmut Schwarz