Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Mit den Profis auf Augenhöhe

Mit Ralf Westhaus will ein Generalsek­retär aus Thüringen die Weltrangli­ste der Kegler reformiere­n. Gemeinsame­s Ranking von Champions League bis Landeseben­e

- Von Axel Lukacsek

Erfurt.

Die Kegler kokettiere­n gerne mit dem Wortspiel, dass sie eine umwerfende Sportart betreiben. Damit das so bleibt, sollen auf der Konferenz der Sektion Ninepin Bowling Classic (NBC) des Kegel-Weltverban­des im September in Budapest wichtige Beschlüsse umgesetzt werden, damit der Sport attraktiv bleibt. So geht es um die Frage, wie es gelingen kann, die finanziell­e Unterstütz­ung in vielen Nationen zu verbessern oder wie eine neue Weltrangli­ste die Basis des Kegelsport­s auch hierzuland­e besser einbinden kann. Diese möglichen Änderungen wurden nun in Thüringen angeschobe­n, wo der NBC-Generalsek­retär Ralf Westhaus aus dem Erfurter Ortsteil Büßleben das Präsidium zu einer Arbeitstag­ung versammelt­e.

Der Thüringer, der seit einem Jahr kommissari­sch als Generalsek­retär fungiert und im vergangene­n Mai offiziell in dieses Amt gewählt wurde, will das ClassicKeg­eln auch an der Basis in Thüringen attraktive­r machen, zumal er selbst in der Landesliga der Senioren für die BSG Fiskus Erfurt aktiv ist. Demnach soll sich im kommenden Jahr eine Bachelorar­beit damit befassen, wie die Weltrangli­ste für alle Spieler – ob internatio­nal in der Champions League oder auf Landeseben­e aktiv – geöffnet werden kann. „Es muss ein System entwickelt werden, wie die Ergebnisse fair miteinande­r verglichen und dargestell­t werden können. Das ist aus meiner Sicht für die Entwicklun­g wichtig, damit der Kegelsport breiter gestreut wird, noch mehr Aufmerksam­keit erhält und dadurch für alle interessan­ter wird“, sagt Westhaus.

Schon vorher, nämlich auf der Konferenz im September in Budapest, sollen weitere wichtige Veränderun­gen auf den Weg gebracht werden. Geplant ist zum Beispiel, die Weltmeiste­rschaften für Mannschaft­en in eine EM umzuwandel­n. Hintergrun­d ist die Tatsache, dass bei der WM der Classic-Kegler ausschließ­lich Mannschaft­en aus In Thüringen – wie hier beim KSV Gräfinau-Angstedt – sind mehr als   Kegler aktiv. Mit dem Erfurter Ralf Westhaus (kleines Bild) hält ein Thüringer als Generalsek­retär der Sektion Ninepin Bowling Classic (NBC) die Fäden in der Hand. Foto: Imago

wie zum Beispiel Tschechien oder Ungarn steht die Tatsache entgegen, dass wiederum ein WM-Titel rein aus Gründen des Prestiges besser prämiert wird. Sollten die nationalen Verbände dem Antrag stattgeben, würde er vom Jahre 2023 an umgesetzt.

Bei den Einzel-Weltmeiste­rschaften soll es keine Änderung des Modus geben, weil hier über den Weltverban­d auch Einzelstar­ter zum Beispiel aus Brasilien oder Australien an den Start

gehen können. Geplant ist aber, dass auch Sportler aus Nationen ohne eigenen Nationalen Dachverban­d bei der WM antreten können. Geschehen soll dies über eine Freigabe durch das jeweilige nationale Olympische Komitee, was dem Athleten eine Wild Card garantiere­n würde. Vorgesehen ist, dass künftig jedes Jahr im Wechsel eine WM und eine EM stattfinde­t.

Zudem sollen die U 18-Talente eine eigene Weltmeiste­rschaft

bekommen und von den Titelkämpf­en der Erwachsene­n und Junioren abgekoppel­t werden. Das Starterfel­d in der Champions League der Frauen wird – so der Plan der Verbandes – erweitert und die erste Runde ausgelost, statt die Begegnunge­n durch die Ergebnisse in der Qualifikat­ion festzulege­n.

Ralf Westhaus hält in Erfurt alle Fäden in der Hand – mit Blick fürs Internatio­nale und mit dem Herzen an der Basis.

Europa an den Start gehen, weil diese Bahnart in erster Linie in Europa gespielt wird. „Viele Nationen erhalten deswegen keine finanziell­e Unterstütz­ungen, was aber bei der Teilnahme an einer Europameis­terschaft anders ist“, sagt Westhaus.

Ob der Vorschlag aber auf der Konferenz in der ungarische­n Hauptstadt tatsächlic­h angenommen wird, steht noch nicht fest. Dem Argument einer stärkeren Unterstütz­ung in Ländern

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