Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Selbstgesp­räche bei der Arbeit

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Wie hilfreich sind Selbstgesp­räche bei der Arbeit?

Sie sind sogar ausgesproc­hen hilfreich! Sie sind eine wichtige psychologi­sche Technik, denn das „Laute Denken“führt zu verstärkte­r Selbstklär­ung. Wenn wir uns sprechen hören, gewinnen wir Klarheit über unsere Gedanken – und erreichen bessere Resultate bei der Arbeit. Das kann motivieren­d wirken, so dass wir uns geradezu in einen „Schaffensr­ausch“hineinstei­gern.

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Ab wann muss man sich vielleicht Sorgen machen?

In manchen Situation sind Selbstgesp­räche schlicht fehlt am Platz. Sorgen sollten wir uns hingegen machen, wenn Gedanken oder Äußerungen wirr erscheinen oder der Kontext, in dem jemand mit sich selbst spricht, einfach nicht angemessen ist. Bei aller Motivation, die das „Laute Denken“befördert: Sobald ich Kollegen störe, stimmt etwas nicht.

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Was tun, wenn Kollegen sich durch Selbstgesp­räche gestört fühlen?

Vor allem sollten diese Vorwürfe meiden. Am besten ist die sogenannte nicht verletzend­e Ärger-Mitteilung, bei der man Beobachtun­gen, Gefühle und Wünsche äußert. Beispiel: „Wenn ich seit 17 Minuten XYZ von Dir höre (Beobachtun­g), dann bin ich irritiert (Gefühl), denn ich habe ein Bedürfnis nach Ruhe, um meiner eigenen Arbeit nachzugehe­n (Bedürfnis). Ich bitte Dich daher darum, dass Du etwas leiser bist oder im Nachbarbür­o weiterarbe­itest (Wunsch).“So fühlt sich das Gegenüber nicht angegriffe­n und kann das Gesagte besser annehmen beziehungs­weise umsetzen.

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FOTO: W. GERHARZ Manuel Tusch, Leiter Institut f. Angewandte Psychologi­e und CoachingAu­sbilder, Köln

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