Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Die Qual mit den Quallen
Was tun bei Quallenmeldungen im Mittelmeerraum?
Sommer für Sommer überschlagen sich die Medien mit Warnungen vor Quallen. Und so sicher wie die alljährlichen Nachrichten über invasionsartige Quallenplagen rund ums Mittelmeer erscheinen, treten die Glibbertiere dort auch auf.
Im Allgemeinen ist das Auftreten von Quallen – im Mittelmeer handelt es sich meist um die Leuchtqualle „Pelagia noctiluca“– ein völlig normales Phänomen, das leider oft und zudem fälschlicherweise mit Meeresverschmutzung sowie anderen Umweltproblemen in Verbindung gebracht wird. Quallen bevölkern die Meere schon immer und sind weder ein Beweis für schmutziges noch für sauberes Wasser.
Daten darüber, ob sich die Quallenpopulationen im Mittelmeer in der Vergangenheit vergrößert haben, liegen der Meeresforschung noch nicht vor. Es scheint jedoch, dass die Quallen von den hohen Temperaturen im Mittelmeer und den immer weiter zurückgehenden Fressfeinden wie z.B. Schildkröten oder Thunfischen, profitieren und sich deshalb besonders gut vermehren.
Badegäste sollten folgende Regeln beherzigen:
Schwimmen Sie nicht in Buchten, in denen Quallen gesichtet wurden oder Quallen am Strand liegen.
Falls Sie sich unsicher sind, ob Quallen im Wasser sind, wenden Sie sich an die örtliche Badeaufsicht.
Halten Sie sich strikt an die Badeverbote, die bei größeren Quallenaufkommen kurzzeitig ausgesprochen werden, auch wenn Sie die Glibbertiere selbst nicht sehen.
Sollten bei Ihnen schmerzhafte Vernesselungen auftreten, dann können Sie sich an den meisten Stränden an die Strandaufsicht wenden, die für solche Fälle gut ausgerüstet ist. Bewährt hat sich das Begießen der betroffenen Hautpartien mit handelsüblichem Essig, weil dadurch das aus Eiweißstoffen aufgebaute Quallengift zerstört wird. ADAC