Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Zu Besuch bei kenianischen Patenkindern im Witwendorf
Verein „Dentists for Africa“hatte eine zweiwöchige Rundreise durch Uganda und Kenia organisiert, um sich über Vereinsprojekte und ihren Stand zu informieren
Wolf-Dietrich und Kerstin Roehr aus Sömmerda waren im Sommer für ein Patenschaftsprojekt unterwegs und berichten darüber:
Im Sommer 2018 veranstaltete der Verein „Dentists for Africa“in Zusammenarbeit mit Tugende-Begegnungsreisen erneut eine Reise für Pateneltern von Kindern aus dem Patenschaftsprojekt in Nyabondo und Kaplamboi in Kenia. Zu unserer Reisegruppe gehörten insgesamt 15 Pateneltern. Mit dabei waren unter anderem Kerstin und Roland Morawietz aus Schallenburg, Claudia und Lisa Knirsch aus Günstedt, Marion Winter und Peter Eichholz.
Gemeinsam mit unseren Reiseführern Christine Bitsch und Siegfried Kunz starteten wir am 25. August nach Entebbe, wo unsere zweiwöchige Rundreise durch Uganda und Kenia begann. Gleich am nächsten Tag besuchten wir den botanischen Garten in Entebbe, der in der Kolonialzeit angelegt wurde und Pflanzen aus dem gesamten britischen Empire beherbergt. Unsere Reise führte uns weiter durch das geschäftige Kampala, die Hauptstadt Ugandas, nach Jinja zum Kingfisher Resort, einer wunderschönen Anlage direkt am Viktoriasee.
Nächste Station unserer Reise war das Salem-Dorf in der Nähe von Mbale am Fuß des MountElgon-Gebirges. Das „SalemProjekt“umfasst ein Krankenhaus, ein Kinderheim, einen Kindergarten, eine Baumschule, Ausbildungseinrichtungen sowie ein Gästehaus und Konferenzzentrum.
Wir verließen Uganda in Richtung Kenia, überquerten den Äquator und kamen nach Sondu, wo wir für die nächsten Tage unser Quartier aufschlugen, um nun endlich unsere Patenkinder wiederzusehen. Die Freude war groß, als wir sie im St.-MonicaWitwendorf trafen und mit ihnen dort den Nachmittag verbrachten bzw. ihre Familien zu Hause besuchten.
Wir waren sehr froh darüber, zu sehen, welche Fortschritte sie seit unserem letzten Besuch gemacht hatten. Unsere Patenkinder Stephen und Vivian besuchen inzwischen die Secondary School, und Phancy hat gerade ihre Berufsausbildung am College begonnen. Gemeinsam mit ihrer Mutter und drei weiteren Geschwistern leben sie in Nyabondo. Wir besichtigten ihre kleine Feldwirtschaft, deren Erträge größtenteils auf dem Markt verkauft werden, und die kleine Schafherde. Ein weiteres Einkommen wird aus der Produktion von Ziegelsteinen erzielt, die in mühevoller Handarbeit hergestellt werden.
Gemeinsam mit allen Patenkindern haben wir den sonntäglichen Gottesdienst in Nyabondo besucht und anschließend einen wunderschönen Tag im St.-Monica-Witwendorf verbracht. Besonders groß war die Freude, als am Nachmittag Dr. Schinkel, Dr. Bolten und Dr. Wagner eintrafen, die einen Zwischenstopp auf ihrer Reise zu einem Fachseminar in Kisii einlegten. Leider wurde die Party durch einen sintflutartigen Regenguss abrupt beendet.
Am nächsten Morgen schien jedoch wieder die Sonne, und wir konnten mit allen Patenkindern den geplanten Ausflug nach Kisumu unternehmen. Bei einer Bootstour auf dem Victoriasee konnten wir eine Herde Nilpferde aus nächster Nähe beobachten. Anschließend gab es ein leckereres, von den Witwen vorbereitetes Picknick und einen Besuch im Zoo. Dann hieß es leider schon wieder Abschied nehmen.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei Sister Seraphine und ihren Mitarbeiterinnen sowie bei Christine für die tolle Organisation und bei den Witwen für das köstliche Essen bedanken.
Wir verließen Nyabondo und fuhren Richtung Masai Mara. Das von „Dentists for Africa“geförderte Projekt in Kaplamboi war das nächste Ziel der Fahrt. Eine kleine Krankenstation mit einem Zahnarztstuhl bringt der ländlichen Bevölkerung wichtige Unterstützung, angegliedert sind ein Konvent und eine Schule. Die Schulkinder hatten für uns wieder ein vielseitiges Programm einstudiert und wir waren aufs Neue berührt von der Gastfreundschaft, mit der wir dort empfangen wurden.
Wie bereits vor zwei Jahren war die anschließende Safari durch die Masai Mara, Kenias tierreichstes Reservat, das mit Tansanias Serengeti verbunden ist, einer der weiteren Höhepunkte unserer Afrikareise.
Endstation der Reise war Nairobi, wo wir neben dem Giraffenzentrum und dem Karen-BlixenMuseum auch das St.-MichaelKinderzentrum mit Schule und Krankenstation inmitten des zweitgrößten Slums in Nairobi, dem Mathare Slum, besuchten.
▶ Mehr zum Patenschaftsprojekt: www.dentists-for-africa.de