Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

„Ich bau mir eine Stadt“

Kinder halten ihrem Wohngebiet den Spiegel vor und zeigen, dass alles nicht so bleiben muss

- Von Armin Burghardt

Sömmerda. „So, das ist jetzt der erste Vorhang!“, sagt Steffi Goldschmid­t und schließt im Bürgerzent­rum Bertha von Suttner die Flügel einer Schiebetür. Sie und Torsten Koning haben das Theaterpro­jekt „Kuku(ck) im Sömmerdaer (Problem-)wohngebiet Neue Zeit betreut. Die jungen Schauspiel­er lassen noch auf sich warten.

Im Hintergrun­d hört man sie sich lockern. „Schüttel-schüttel“rufen sie und tun es auch – gemeinsam mit Jonas Pawelski, dem kreativen Kuku(ck)-kopf.

Ein Schuljahr lang (Goldschmid­t: „Nicht selbstvers­tändlich, aber es sind alle dabei geblieben!“) haben sie sich auf diesen einen Tag vorbereite­t, einen Workshop und Umfeldstud­ien absolviert, Ideen erarbeitet, an Texten gefeilt, mit Hajo Brandt Requisiten gebaut, mit Christina Gille vom Kunstverei­n noch eine kleine Galerie bestückt.

Aber jetzt ist Showtime! Es gilt für Juno, Marie, Laura, Leya, Caroline, Nino, Balthasar, Larissa, Darleen, Linda, Laetitia und Sebastian. Die zwölf Akteure probten seit Stunden in der Nachmittag­shitze für die zwei einzigen Aufführung­en ihres Stücks! Alles soll sitzen. „Bis vor kurzem stand noch gar nichts!“, gesteht Jonas Pawelski den Zeitdruck. Aber es klappt alles. Kein Hänger. Eine tolle Leistung von allen. „Ich bau mir eine Stadt“ist ihr Leitmotiv. Perfekt soll die sein und ist Utopie. Die Kinder zeigen, was sie stattdesse­n beobachten, was sie in ihrem Wohngebiet stört: Hundehaufe­n überall, die Alkis im Park, das tratschend­e Kittelschü­rzengeschw­ader (köstlich der Vortrag in Sömmerdaer Platt), die pauschale Ablehnung sich anders Kleidender oder anders Seiender, Gewalt als Problemlös­er.

Genug Stoff zum Nachdenken – und eigentlich viel zu gut und zu schade für nur zwei Aufführung­en. Ida Hälbig kam am 15. Juni, 11.37 Uhr, zur Welt. Zur Geburt wog die Tochter von Mama Anne und Papa Christian 3740 g und maß 52 cm. Glücklich über ihre kleine Schwester sind Lenny und Toni. Thorin Mirre erblickte am 12. Juni, 22 Uhr, das Licht der Welt. Zur Geburt wog der kleine Schatz von Anja Ludwig und David Mirre aus Oberbösa 2940 Gramm und war 51 Zentimeter groß. Anusch Tmogian kam am 13. Juni, 12.39 Uhr, 3045 g schwer und 49 cm groß zur Welt. Glücklich sind Mama Margarita aus Armenien, Papa Serioza aus Griechenla­nd und der große Bruder Artiom. Ida Anton wurde am 11. Juni, 12.02 Uhr, geboren. Zur Geburt wog der kleine Schatz von Mama Tanja und Papa Enrico aus Schloßvipp­ach 3880 Gramm und war 53 Zentimeter groß. Besonders stolz auf Ida ist Bruder Oscar.

 ?? FOTOS: JENS KÖNIG ?? Überragend­e schauspiel­erische Leistungen lieferten die zwölf jungen Grundschul-mimen ab  Jahren bei ihrem Theaterpro­jekt Kuku(ck), das sie unter der Leitung von Jonas Pawelski erarbeitet­en und in zwei aufeinande­rfolgenden Vorstellun­gen im Bürgerzent­rum „Bertha von Suttner“aufführten.
FOTOS: JENS KÖNIG Überragend­e schauspiel­erische Leistungen lieferten die zwölf jungen Grundschul-mimen ab  Jahren bei ihrem Theaterpro­jekt Kuku(ck), das sie unter der Leitung von Jonas Pawelski erarbeitet­en und in zwei aufeinande­rfolgenden Vorstellun­gen im Bürgerzent­rum „Bertha von Suttner“aufführten.
 ??  ?? Wie sehr Lärm nervt und weht tut, brachten die Darsteller in einer überzeugen­den Szene auf die Bühne.
Wie sehr Lärm nervt und weht tut, brachten die Darsteller in einer überzeugen­den Szene auf die Bühne.
 ??  ?? Im waschechte­n Sömmerdaer Slang konnte sich Leya in ihrer Paraderoll­e als Alte über alle ihre Beobachtun­gen aufregen.
Im waschechte­n Sömmerdaer Slang konnte sich Leya in ihrer Paraderoll­e als Alte über alle ihre Beobachtun­gen aufregen.
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