Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Tabellenfü­hrer für eine Nacht

Eisenacher Zweitliga-handballer feiern mit dem 34:29 gegen Hamburg den vierten Sieg in Serie

- Von Thomas Levknecht

Eisenach. Unbeschrei­blicher Jubel in der Werner-aßmann-halle: Fast 2500 Zuschauer hielt es schon lange vor dem Abpfiff nicht mehr auf den Sitzen. Sie bejubelten das 34:29 (18:13) des THSV Eisenach gegen den HSV Hamburg. Der ZweitligaA­ufsteiger krönte die Festspielw­ochen mit dem vierten Heimsieg in Serie. Mit 13:5 Punkten kletterten die Thüringer gar für eine Nacht an die Tabellensp­itze, bevor gestern die Konkurrenz nachlegte. Die Thüringer rangieren dennoch nur einen Punkt hinter dem Spitzenrei­ter vorerst auf Rang vier.

„Harte Arbeit bildete hierfür die Grundlage“, sagte Manager Rene Witte und schloss damit angesichts von vier Heimspiele­n in einem Monat ausdrückli­ch auch die vielen ehrenamtli­chen Helfer neben dem Parkett mit ein. So wurde es auf und abseits des Spielfelde­s ein Abend voller Freude. Ein positiv beschieden­er Heiratsant­rag via Hallenmikr­ofon sorgte gleich für beste Stimmung. Riesenbeif­all gab es auch für Karl-heinz Rost, dem Vize-weltmeiste­r und Torschütze­nkönig der WM 1970, der im Herbst 1972 bei den DDRSportob­eren in Ungnade gefallen und dann bei der BSG Motor Eisenach am Ball war. Ebenso mit viel Beifall begrüßt wurde Klaus Neumann, der Ehrenvorsi­tzender des Fußball-regionalli­gisten FC Rot-weiß Erfurt.

Hamburg zeigte sich von all dem trotz einer 6:3-Führung (12.) offenbar beeindruck­t. „Wir waren körperlich anwesend, aber nicht mental, Das reicht in Eisenach nicht!“, fasste der Hamburger Trainer Torsten Jansen den Auftritt seines Teams treffend zusammen. Die Vorteile lagen deutlich beim THSV Eisenach. Das Torwartdue­ll entschied Blaz Voncina für sich, der doppelt so viele Bälle wie seine Hamburger Kollegen Aron Edvardsson und Mark von Beucken parierte. Das Angriffssp­iel der Eisenacher, mit hohem Tempo und ständigen Positionsw­echseln, ließ die Gäste verdutzt hinterdrei­n schauen. Da tauchte doch selbst Rückraumsp­ieler Andrej Obranovic am Kreis auf. Die Außen Willy Weyhrauch, Ante Tokic, Ivan Snajder und Adrian Wöhler netzten zusammen 17 Bälle ein, bei gerade einmal 18 Versuchen. Eisenachs Trainer Sead Hasanefend­ic nutzte seine gut besetzte Bank, brachte alle seine 14 Feldspiele­r und zwei Torhüter zum Einsatz. „Anfangs lief es nicht so gut, doch als wir von einer 5:1auf eine 6:0-Deckung umstellten, übernahmen wir nach und nach die Kontrolle“, analysiert­e Yoav Lumbroso.

Eisenachs leidenscha­ftliche Abwehr, mit Duje Miljak und Marko Racic im Innenblock, stoppte immer wieder das Angriffssp­iel der Hanseaten. Die Schiedsric­hterinnen Katharina Heinz und Sonja Lenhardt, die ihre Prüfung im Eisenacher Hexenkesse­l bestanden, verteilten 18 Strafminut­en an die Eisenacher, nur vier an Hamburg. Nutzen konnte der Gegner jenes Übergewich­t aber nicht.

Weyhrauch besorgte mit seinem vierten Treffer zum 9:8 die erstmalige Thsv-führung für seine Farben (18.). Den Gästen gelang nicht ein einziges Mal noch der Ausgleich. Im Gegenteil. Lumbroso und Weyhrauch fanden sich beim 16:12 (28.) zum Duett. Die Eisenacher schienen übermütig zu werden, fabriziert­en Fehler im Vorwärtsga­ng. Sead Hasanefens­dic zückte die grüne Karte, fand die richtigen Worte und wechselte Jonas Ulshöfer ein. Der Hesse bei den Thüringern besorgte sogleich den Treffer zum 22:17 (40.). Justin Mürköster traf in doppelter Unterzahl zum 28:23 (50.) – und versetzte die Fans in der Werner-aßmann-halle endgültig in Jubelstimm­ung.

 ?? FOTO: CHRISTIAN HEILWAGEN ?? Jubelschre­i: Torhüter Blaz Voncina, Duje Miljak und Yoav Lumbroso (von links) feiern mit den fast  Zuschauern nach dem : gegen den HSV Hamburg den nach sechsten Saisonsieg im neunten.
FOTO: CHRISTIAN HEILWAGEN Jubelschre­i: Torhüter Blaz Voncina, Duje Miljak und Yoav Lumbroso (von links) feiern mit den fast  Zuschauern nach dem : gegen den HSV Hamburg den nach sechsten Saisonsieg im neunten.

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