Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

St. Elisabeth ruft auf Knopfdruck

Ellerslebe­ns Kirche hat nun eine elektrisch­e Läuteanlag­e. Erntedankf­est für Einweihung und Dankeswort­e genutzt

- Von Armin Burghardt

Ellerslebe­n. Die Glocken von St. Elisabeth in Ellerslebe­n läuten jetzt auf Knopfdruck. Lottomitte­l und weitere Spenden machten den Einbau einer elektrisch­en Läutanlage möglich.

Peter Janitzky, Harry Sonnenfeld, Dennis Koch, Wolfgang Fried, Christian Michel und Mike Zimmermann steuerten mit ihren Firmen weitere Gelder bei. Rolf Hecker und Steffen Müller sind mit der Agrar e.g. Guthmannsh­ausen nach den Lottospiel­ern größter Gönner. „Wir haben hier Kirchenlan­d gepachtet und geben gern etwas zurück“, sagt Rolf Hecker.

Er verrät, dass er auch ganz persönlich Interesse an der Erneuerung hatte. „In meiner Jugend habe ich selbst mal zwei Jahre das Läuten übernommen“, erzählt er. Das sei durchaus eine schwere Arbeit gewesen und eine fordernde. Immerhin habe er dafür sein Leben nach der Läuteordnu­ng ausrichten und die Zeit fürs Läuten immer wieder in seinen Tagesablau­f einordnen müssen.

Entschädig­ung und hoher Lohn sei ihm dafür vor allem das Läuten in der Silvestern­acht gewesen. „Der Blick vom Turm übers Land ist dann einfach atemberaub­end“, sagt er.

Bis zum Herbst 2019 wurden die Glocken in Ellerslebe­n von Hand geläutet. Zuletzt hatte dieses Amt Lars Ebert übernommen, erinnert sich Pfarrerin Denise Scheel, die seit inzwischen vier Jahren auch in Ellerslebe­n zuständig ist.

Sie ist froh, zum Erntedankg­ottesdiens­t in der gut besuchten Kirche in ihre guten Wünsche auch die Spender einschließ­en zu können. Ein wenig bedauert sie, dass sich zuletzt niemand mehr gefunden habe, den Läutediens­t zu übernehmen. Damit gehe auch etwas Wertvolles verloren, jemand, der sein Tagwerk bewusst für die Gemeinscha­ft unterbrich­t und auch ihr ein Innehalten ermöglicht. Der Gemeindeki­rchenrat beschloss, eine elektrisch­e Läuteanlag­e einbauen zu lassen. „Aber viel einfacher ist es nun doch“, sieht und würdigt Wolfgang Reiche, der rührige Gemeindeki­rchenratsv­orsitzende, praktische Vorteile.

Parallel wurde gestern in Ellerslebe­n auch der Gemeindeki­rchenrat gewählt. Der neue ist der alte. Die Namen von Reiche, Ortsbürger­meisterin Heike Titze, Frank Zugwurst und Paul Hecker standen erneut auf dem Stimmzette­l. Nach Dach- (2007) und Altarsanie­rung (2009) ist das Läutwerk ein weiterer Schritt für eine lebendige und nutzbare Kirche.

Die zum Erntedank gesammelte­n Sachspende­n gehen diesmal an eine alleinsteh­ende Mutter mit vier Kindern, die Kollekte je zur Hälfte an „Brot für die Welt“und an aktuelle Projekte in der Kirchgemei­nde Ellerslebe­n selbst.

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Kinderleic­ht: Läuten kann jetzt, auf einen Stuhl gestiegen, sogar Jasmin – hier mit Opa Wolfgang Reiche und Jonas.
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FOTOS: PETER HANSEN Steffen Müller und Rolf Hecker von der Agrar e.g. Guthmannsh­ausen mit Pfarrerin Denise Scheel

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