Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Thüringen liest auch in Kölleda
Zwei Angebote in der Stadtbibliothek
Kölleda. Die Mottowoche „Thüringen liest“beginnt. Die Kölledaer Bibliothek schließt sich da nicht aus. Am Mittwoch, 23. Oktober, ab 10.30 Uhr gibt es für Kinder eine Lesung mit dem Autor Hubert Schirneck aus Weimar. Er fragt dabei „Kommt die Kuh aus Ku(h)ba?“
Auch an diesem Mittwoch, aber am Abend (ab 19 Uhr) heißt es „Sehnsucht, Spott und Poesie“zum 110. Bibliotheksabend .
Anlässlich des 175. Jubiläum der satirischen Versdichtung „Deutschland, ein Wintermärchen“wird der Schauspieler Alexander Finkel dieses von Heinrich Heine mit spitzer Feder und bildgewaltiger Sprache geschriebene Versepos sehr unterhaltsam vortragen.
Unterstützt wird die Bibliothek dabei von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen. (red) Witterda. Einen Waldrandparkplatz bei Witterda hat Stefan Schröder als Treffpunkt gewählt. Er sei hier öfter. Wegen der schönen Aussicht, dem weiten Blick ins Thüringer Becken. Abgestellte Autos deuten darauf hin, dass das kein Geheimtipp ist. Hinzu kommen, zumal ohne Fahrzeug, ist Schweiß treibend, in Ansätzen alpin. „In Witterda Flyer zu stecken, ist fast Leistungssport“, sagt Stefan Schröder. Er hat das getan und auch Plakate geklebt. Schröder ist Direktkandidat der AFD im Wahlkreis 16 für die Landtagswahl.
Die Nähe zu Erfurt ist auch im Wahlkampf erkennbar. Auf der Anfahrt fallen umgestaltete Plakate von Schröders Partei auf. Die Ideen könnten glatt aus dem Fundus der „Heute Show“stammen. In die Erfurt-ferneren Teile des Wahlkreises sind die Verursacher nicht vorgestoßen.
Stefan Schröder ist weit jünger als seine Mitbewerber. Der Mann ist Jahrgang ’83.
Aufgewachsen ist er in Erfurt, hat dort mehrere Schulen besucht und studiert – bis zum Masterabschluss in Geschichtswissenschaften. „So heißt das in Erfurt“, sagt er. Historiker sei nicht verkehrt. Seine Masterarbeit hat er zur Stadtwerdung am Beispiel Erfurts geschrieben, einem Mittelalterthema.
Einst für andere als Redenschreiber gestartet
Was schnell auffällt: Der Mann kann reden. Das ist nicht weiter verwunderlich. Er weiß, wie es geht, hat es gelernt – und zunächst andere gut aussehen lassen. Nach einem Praktikum als Redenschreiber für den damaligen Cdu-kultusminister Jens Göbel durfte er in Festanstellung („Befristet, wie das in Thüringen ja der Regelfall ist.“) im Bildungsressort auch für Christoph Matschie (SPD) und in der Staatskanzlei für Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) tätig sein. Er habe zu der Zeit die Politik und Ansichten der CDU befürwortet und der CDU im Stadtrat zugearbeitet.
Erst 2016 wechselte Schröder, angesprochen und abgeworben auf einem Sommerfest,