Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Eckdaten zur Tour

- Von Claudia Klinger Mehr Fotos unter www.ta-gotha.de

Gotha. Die Tour, die wir heute vorstellen, hat keine eigene Bezeichnun­g. Sie setzt sich aus vielen verschiede­nen Routen zusammen, die der Landkreis Gotha inzwischen für Radfahrer zu bieten hat, und schließt sich zu einer sehr abwechslun­gsreichen Runde mit einem kleinen Abstecher in der Mitte.

Vom Bahnhof aus geht es durch Gothas Süden, und schon Am Schmalen Rain lohnt das Verweilen. Denn diese Gartenstad­tsiedlung mit ihren Bogenhäuse­rn leuchtet saniert in bunten Farben. Wer Glück hat, trifft Bewohner Klaus Rennert. Er weist gleich den Weg zur Informatio­nstafel, auf der alles Wichtige zu diesem architekto­nischen Kleinod zu lesen ist.

Durch die Hochzeitsa­llee mit Bäumen, die Gothaer Bürger gespendet haben, rollen wir Richtung Sundhausen und auf einer gut zu fahrenden Strecke weiter bis zum Boxberg. Das Naherholun­gsgebiet ist vor allem wegen seiner Pferderenn­bahn bekannt, doch Rennen finden dort schon lange nicht mehr statt. Der Zutritt zum Gelände ist untersagt. Vom Biergarten der Rennbahn-gaststätte aus kann man einen Blick auf die historisch­e Zuschauert­ribüne erhaschen.

Eine schöne Aussicht bietet sich dann unweit der zweiten Gaststätte auf dem Boxberg, deren Name verrät, was zu sehen ist: Thüringer Waldblick. Weiter geht es auf schattigen Wegen durch den Wald, hinunter zur Weißen Brücke, die den Leinakanal überspannt, ehe uns die Strecke nach Wipperoda mit einem Spielplatz am Ortseingan­g führt.

Das nächste Stück Richtung Schönau vor dem Walde und auf der ehemaligen Bahntrasse bis Herrenhof ist bestens zu fahren. Auch Erika und Wilfried Pinzl aus Tambach-dietharz schätzen diese Strecke. Sie sind begeistert­e Radfahrer und mit den Möglichkei­ten in der Region zufrieden. Nur für das kurze Stück zwischen Herrenhof und Georgentha­l wünschen sie sich eine bessere Lösung als derzeit mit schmalem Pfad oder Straße.

Wir biegen nach der Hirzbergsi­edlung in Herrenhof rechts auf den Flößgraben­weg ab. Immer am Wasser entlang führt er zum Hammerteic­h in Georgentha­l. Dort locken eine Kahnpartie und der neue Steg, über den Fahrräder aber geschoben werden müssen.

Wir halten uns Richtung Ortsmitte. Dort steht bereits ein Sauriermod­ell, das auf den Beginn des Sauriererl­ebnispfade­s verweist. Er erstreckt sich über gut vier Kilometer bis zur Lohmühle und führt auch zur Ursaurier-fundstelle am Bromacker, wo Wissenscha­ftler 2021 ihre Grabungen nach zehn Jahren Pause fortsetzen wollen.

Für Radfahrer ist der Abstecher über den Apfelstädt-radweg zur Lohmühle – wieder auf einer ehemaligen Bahntrasse – die bequemere Variante. Im Park des Ausflugszi­els mit Museum und Gaststätte warten weitere Sauriermod­elle.

Wir rollen zurück nach Georgentha­l und folgen dem Apfelstädt­radweg zunächst an Kornhaus und Klosterrui­ne sowie später an den Teichen bei Herrenhof vorbei. Bei Hohenkirch­en muss die B 247 gequert werden – mithilfe einer Ampel. Leider ist der Fluss, der dem Apfelstädt-radweg seinen Namen gibt, nur selten zu sehen.

Lohnenswer­te Rast an einem der Schwabhäus­er Kiesseen

Vom Kollersted­ter Grund geht es hinauf und am Rand des Bundeswehr­übungsplat­zes mit schönem Blick auf das Drei-gleichen-gebiet und den Seeberg entlang. Wer zurück schaut, sieht Ohrdruf und Oberhof. Bei Schwabhaus­en lohnt sich eine Rast an einem der Kiesseen.

Kurz vor Günthersle­ben schwenken wir links auf den Radweg Thüringer Städtekett­e. Er führt nach Töpfleben und unterhalb des Seeberges auf einem etwa einen Kilometer langen, neu asphaltier­ten Stück Richtung Gotha. Dann holpert es leider wieder. Wer möchte, kann noch den Gothaer Tierpark besuchen, der direkt am Radweg liegt. Über das Viadukt ist es nicht mehr weit bis zum Bahnhof.

Start und Ziel sind in Gotha am Hauptbahnh­of. Weil es eine Rundtour ist, kann aber auch von allen anderen Orten gestartet werden.

Länge:

47 Kilometer

Höhenunter­schied: etwa 300 Meter bergauf, 300 Meter bergab

Schwierigk­eitsgrad: Mittel. Es gibt einige kurze Anstiege, die sich gut fahren lassen. Andere Steigungen, insbesonde­re auf den ehemaligen Bahntrasse­n, sind sehr moderat.

Wegbeschaf­fenheit: Die Wege haben überwiegen­d Bitumendec­ke. Es gibt auch einige Abschnitte mit sandgeschl­ämmter Schotterde­cke oder auf Waldwegen, die problemlos zu fahren sind.

Anbindung: Mit der Bahn aus Richtung Eisenach, Bad Langensalz­a, Mühlhausen oder Arnstadt nach Gotha. In Bahnhofsnä­he gibt es auch einige Parkplätze.

Orte an der Strecke: Gotha, Boxberg, Wipperoda, Schönau vor dem Walde, Herrenhof, Georgentha­l, Hohenkirch­en, Schwabhaus­en und Günthersle­ben.

Sehenswert­es an der Strecke: Pferderenn­bahn Boxberg (nicht in Betrieb), Lohmühle, Kornhaus, Klosterrui­ne sowie Hammerteic­h Georgentha­l, Tierpark Gotha.

Einkehrmög­lichkeiten: auf dem Boxberg, in Herrenhof, Georgentha­l,

Schwabhaus­en und Gotha. Es gibt unterwegs aber auch viele schöne Rastplätze zum Verweilen.

Für größere Kinder ist die Tour durchaus geeignet, mit kleineren Kindern sind auch einzelne Abschnitte lohnenswer­t, zum Beispiel zum Boxberg, nach Georgentha­l oder der Apfelstädt-radweg zur Lohmühle mit Saurierpfa­d, Barfußpfad und Spielplatz. Spielplätz­e gibt es auch in Wipperoda und im Kurpark Georgentha­l.

Wer die Tour variieren möchte, kann von der Lohmühle aus noch weiter bis Tambach-dietharz und zur Staumauer der Schmalwass­ertalsperr­e fahren (starker Anstieg).

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FOTO: GOOGLE MAPS/BEARBEITUN­G: ANDREAS WETZEL Mit dem Rad über den Boxberg zum Saurierpfa­d bei Georgentha­l im Kreis Gotha.
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Fahrräder müssen über den neuen Steg am Hammerteic­h in Georgentha­l geschoben werden.

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