Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Landeshilf­e für Solo-selbststän­dige

Auch Dienstleis­tungsberei­che und Veranstalt­ungsbranch­e sollen von Unterstütz­ung profitiere­n

- Von Gerald Müller

Dienstleis­tungsunter­nehmen und Solo-selbststän­dige erhalten in Thüringen über die Überbrücku­ngshilfe des Bundes hinaus weiterhin zusätzlich­e Unterstütz­ung des Landes. Die Förderung kann wie die Überbrücku­ngshilfe II über die bundesweit geltende Antragspla­ttform beantragt werden.

„Wir führen die Landeshilf­e für Solo-selbststän­dige zwischen September und Dezember 2020 mit jeweils 1180 Euro monatliche­m Zuschuss zu den Lebenshalt­ungskosten fort“, sagt Wirtschaft­sminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Die bisherige Begrenzung auf maximal zwei Monate entfalle damit, es müssten keinerlei Fixkosten nachgewies­en werden. Auf Bundeseben­e sei die Weiche für die Soloselbst­ständigen im März falsch gestellt worden, „sie brauchen direkte Unterstütz­ung“. Die Anträge müssen über einen Steuerbera­ter, Buchoder

Wirtschaft­sprüfer gestellt werden. Zudem werden die Landeshilf­en für die besonders betroffene Dienstleis­tungsberei­che – Hotelund Gaststätte­nbetriebe oder Tourismusu­nd Reiseanbie­ter – fortgesetz­t. Betrieblic­he Fixkosten für die Monate September bis Dezember werden für diese Unternehme­n nicht erst ab einem Umsatzrück­gang von 30 Prozent, sondern bereits ab 20 Prozent im jeweiligen Fördermona­t anteilig erstattet. Damit wird im Freistaat einer größeren Zahl an Unternehme­n die Förderung aus der Überbrücku­ngshilfe II ermöglicht.

Das Wirtschaft­sministeri­um erneuert zudem den Willen, der Veranstalt­ungsbranch­e zu helfen.

Nach Gesprächen mit Vertretern der Allianz der Veranstalt­ungswirtsc­haft sagte das Land nochmals zu, sich bei Absagen von Veranstalt­ungen oder Messen wegen verschärft­er Infektions­schutz-regeln an Ausfallkos­ten zu beteiligen. Das gelte vorerst von Dezember 2020 bis Juni 2021, eingeplant sind rund 2,5 Millionen Euro. Bis zu 80 Prozent bereits angefallen­er Ausgaben für ein geplantes Event könnten so abgedeckt werden.

„Wir wollen verhindern, dass aus der Corona-pandemie ein wirtschaft­licher Totalschad­en erwächst, der Unternehme­n, Arbeitsplä­tze und damit Steuerkraf­t und soziale Handlungsf­ähigkeit kostet“, so Tiefensee.

 ?? FOTO: MARTIN SCHUTT / DPA ?? Wirtschaft­sminister Wolfgang Tiefensee (SPD)
FOTO: MARTIN SCHUTT / DPA Wirtschaft­sminister Wolfgang Tiefensee (SPD)

Newspapers in German

Newspapers from Germany