Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Schlechte Stimmung in der Industrie
Weniger Investitionen geplant
Von Krise keine Spur. Zu dieser Einschätzung könnte man kommen, wenn man auf die jüngsten Zahlen der Automobilindustrie schaut. Es brummt wieder in Deutschlands wichtigster Exportbranche. Hat die Industrie die Krise abgeschüttelt? Keineswegs, heißt es vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK).
In einer Sonderauswertung der Dihk-konjunkturanalyse zeichnen die Industrieunternehmen ein düsteres Bild für die kommenden Monate. Jedes dritte der 8056 befragten Unternehmen berichtet demnach von aktuell schlechten Geschäften. Gut läuft es nur bei 23 Prozent der Unternehmen. Während sich in der Gesamtwirtschaft Pessimismus und Optimismus laut DIHK aktuell die Waage halten, sind die Aussichten in der Industrie in Summe also klar negativ.
68 Prozent der befragten Unternehmen sehen die Inlandsnachfrage als Geschäftsrisiko an, aber auch die Auslandsnachfrage schätzen 62 Prozent als kritisch ein. Wer in der Industrie derzeit überhaupt noch investiert, der macht das vor allem für Ersatzbedarf. In innovative Produkte investiert aktuell nur noch etwas mehr als jedes dritte Industrieunternehmen, in den Umweltschutz jedes vierte. Fast durchgängig schlecht ist die Stimmung bei den Maschinenbauern. Sie bewerten die aktuelle Lage negativ, halten sich mit Investitionen zurück.