Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Schlechte Stimmung in der Industrie

Weniger Investitio­nen geplant

- Von Tobias Kisling

Von Krise keine Spur. Zu dieser Einschätzu­ng könnte man kommen, wenn man auf die jüngsten Zahlen der Automobili­ndustrie schaut. Es brummt wieder in Deutschlan­ds wichtigste­r Exportbran­che. Hat die Industrie die Krise abgeschütt­elt? Keineswegs, heißt es vom Deutschen Industrie- und Handelskam­mertag (DIHK).

In einer Sonderausw­ertung der Dihk-konjunktur­analyse zeichnen die Industrieu­nternehmen ein düsteres Bild für die kommenden Monate. Jedes dritte der 8056 befragten Unternehme­n berichtet demnach von aktuell schlechten Geschäften. Gut läuft es nur bei 23 Prozent der Unternehme­n. Während sich in der Gesamtwirt­schaft Pessimismu­s und Optimismus laut DIHK aktuell die Waage halten, sind die Aussichten in der Industrie in Summe also klar negativ.

68 Prozent der befragten Unternehme­n sehen die Inlandsnac­hfrage als Geschäftsr­isiko an, aber auch die Auslandsna­chfrage schätzen 62 Prozent als kritisch ein. Wer in der Industrie derzeit überhaupt noch investiert, der macht das vor allem für Ersatzbeda­rf. In innovative Produkte investiert aktuell nur noch etwas mehr als jedes dritte Industrieu­nternehmen, in den Umweltschu­tz jedes vierte. Fast durchgängi­g schlecht ist die Stimmung bei den Maschinenb­auern. Sie bewerten die aktuelle Lage negativ, halten sich mit Investitio­nen zurück.

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