Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

„Sauknapp“– Grotheer verpasst ersten deutschen Meistertit­el

Oberhofer Skeleton-weltmeiste­r nur eine Hundertste­l hinter Lokalmatad­or Gassner. Griebel verpatzt ihr Rennen und verfehlt Weltcup-startplatz

- Von Dirk Pille

Christophe­r Grotheer konnte es gar nicht glauben. Bahnrekord, zweimal stark gefahren und am Ende doch nur Zweiter. Bei den deutschen Meistersch­aften in Winterberg lag am Samstag Lokalmatad­or Alexander Gassner mit einer winzigen Hundertste­lsekunde vor dem Oberhofer Weltmeiste­r. Grotheer hatte damit seinen ersten nationalen Titel der Karriere hauchdünn verpasst.

„Die Frustratio­n darüber ist definitiv größer als die Freude über den Bahnrekord. Ich habe eigentlich gedacht, dass es reicht“, so Grotheer, der im Ziel mit einem Blick auf die Uhr ausdauernd den Kopf schüttelte. „Die Fahrt war nicht so schlecht. Am Start war es nicht ganz so gut wie im ersten, und das macht dann den Unterschie­d aus. Im ersten waren es noch zwei Hundertste­l auf meiner Seite, im zweiten hat der Alex einen guten Lauf gehabt, und dann ist es eben sauknapp“, stellte der 28 Jahre alte gebürtige Wernigeröd­er nüchtern fest.

Auf Rang drei fuhr Felix Keisinger (Königssee), der die ersten beiden Selektions­rennen gewonnen hatte. Nur Vierter wurde der Wm-zweite Axel Jungk (Oberbärenb­urg), der damit das Weltcup-ticket verfehlte. Grotheer ist als Weltmeiste­r für die ersten drei Weltcup-rennen gesetzt.

Der neue Bundestrai­ner, Oberhofs Christian Baude, war jedenfalls begeistert. „Das Männerrenn­en war der Hammer, das fand ich richtig spektakulä­r. Die Zeiten, die Abstände auch nach dem ersten Lauf mit Christophe­r, Alex und Felix innerhalb von einem halben Zehntel war wie bei der WM. Im zweiten Lauf mit diesem knappen Sieg von Alex ist genau das Niveau, wo wir hin müssen, wo wir auch hin wollen“, so Baude.

Griebel muss sich im ICC-CUP für Weltcup-chance empfehlen

Bei den Frauen setzte sich Weltmeiste­rin Tina Hermann (Königssee), die wie Grotheer für den Weltcup gesetzt ist, mit 0,2 Sekunden Vorsprung klar durch. Das Ausscheidu­ngsrennen um den dritten

Weltcupsta­rtplatz zwischen Jacqueline Lölling (RG Hochsauerl­and) und Sophia Griebel (RT Suhl) war zum Leidwesen der Thüringeri­n schon nach dem ersten Durchgang entschiede­n. Nach gutem Start verlor die Oberhoferi­n, die die Selektion in Sigulda gewonnen hatte, nach etlichen Fehlern 0,37 Sekunden auf Lölling. Auch im zweiten Durchgang wurde es nicht besser und Griebel rutschte sogar noch auf Rang sechs des Feldes ab. Damit werden wohl Herrmann, Lölling und die Dm-dritte Hannah Neise (Winterberg), die die beiden Selektione­n in Altenberg gewonnen hatte, für den Weltcup nominiert. Griebel muss sich über den ICC-CUP für eine zweite Chance empfehlen.

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FOTO: DIETMAR REKER Christophe­r Grotheer startet energisch. Doch selbst der Bahnrekord im ersten Lauf reichte dem Oberhofer am Ende nicht zum Sieg.

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