Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Wurstkönigin bleibt kaum Zeit für repräsentative Aufgaben
Nicole Schenk übernimmt ab 1. Januar 2024 die Leitung der Fleischerei ihrer Eltern in Schmerbach
Klaus-Dieter Simmen
Schmerbach. Die Thüringer Wurstkönigin für 2023/24 heißt Nicole Schenk und kommt aus Schmerbach im Landkreis Gotha. Sie bekleidet dieses Amt nicht zum ersten Mal, bereits 2001 trug sie die Königswürde, mit 22 Jahren.
Wurst spielt in ihrem Leben eine wichtige Rolle. „Natürlich, ich bin in einer Fleischerei aufgewachsen. Und von klein auf hat mich interessiert, was da passiert.“Sie weiß um die Bedeutung dieses Handwerks. Und deshalb hat sie nicht gezögert, dafür Werbung zu machen. „Es macht ja auch Spaß, die verschiedenen Termine wahrzunehmen und auf die hohe Qualität unserer Thüringer Wurst aufmerksam zu machen.“
Mit Königinnengewand zum Verbandstag der Innung
Dazu hatte sie Gelegenheit auf der Grünen Woche in Berlin, beim Tag der Thüringer Wurst auf der Messe in Erfurt, beim Königinnentreffen Deutschland und den vielen kleinen regionalen Veranstaltungen in der Region. „Da lernte ich interessante Menschen kennen, es gab gute Gespräche und ich konnte manches Wissenswerte über unsere Wurstspezialitäten weitergeben.“
Gekrönt wurde die 44-jährige Schmerbacherin Ende August im neuen Bratwurstmuseum in Mühlhausen. Jetzt warten auf die 13. Wurstkönigin eine Reihe von repräsentativen Auftritten. „Allerdings bin ich derzeit dazu nicht in der Lage. Gegenwärtig bereiten wir die Geschäftsübergabe vor, da rauben bürokratische Hürden viel Zeit“, sagt Nicole Schenk. Trotzdem zieht sie im November ihr Königinnengewand samt Schärpe an und nimmt am Thüringer Verbandstag der Fleischerinnung teil. Und im März steht die Rostkultur an, wenn auf dem Erfurter Domplatz der Thüringer Bratwurst gehuldigt wird.
Als sie im Alter war, da die Entscheidung für die Berufswahl getroffen werden musste, war klar:
Fleischfachverkäuferin. Das war der Plan, einen Plan B gab es nicht.
Die junge Frau lernte in Friedrichroda bei Fleischermeister Koch. Es seien harte Lehrjahre gewesen, erinnert sich Nicole, jedoch welche, in denen sie viel gelernt hat. Seit 1998 arbeitet sie im elterlichen Betrieb. In dieser Zeit hat sie ihre Meisterprüfung abgelegt. Dass sie nun mit dem 1. Januar 2024 die Chefin sein wird, ist folgerichtig. Und Vater Rolf Schenk freut es, dass sie das Geschäft weiterführt. Außer dem Eigentümerwechsel wird sich wenig ändern. Der Vater macht weiterhin Würste, Schinken und andere Fleischwaren. Und die Mutter unterstützt die Tochter im Verkauf.