Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Basar für Kindersachen
Rastenberg. „Es sind noch keine acht Monate seit der Gründungsversammlung vergangen und schon halten wir unsere erste Generalversammlung ab“, begrüßte Torsten Köther, Aufsichtsratschef der Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) Thüringer Becken, am Donnerstagabend die Anwesenden im Rastenberger Bürgerhaus. Einen Jahresabschluss gab es dementsprechend noch nicht zu präsentieren. Eine angestrebte Satzungsänderung machte das Zusammentreffen notwendig. Den Beschluss fasste die Versammlung einstimmig. Das Resultat ermittelte Köther der Einfachheit halber im Umkehrschluss: Es war niemand dagegen, es enthielt sich keiner der Stimme.
Hoffen auf Innovationen und Synergieeffekte
Der Inhalt der Änderung, die eine Zweidrittelmehrheit der anwesenden Stimmberechtigten erforderte, betraf die Erhöhung der Höchstzahl der Aufsichtsratsmitglieder (von 9 auf 13) und die Vorreservierung eines Aufsichtsratssitzes für die Stiftung Finneck als neuem Mitglied. Zuvor waren bereits drei Sitze an Vertreter beteiligter Kommunen gebunden.
Vorstand Silke Kösling hatte zuvor betont, dass die Stiftung Finneck seit über 100 Jahren in der Stadt Rastenberg und der Region verankert sei und alle ihre (sozialen) Leistungen im weitesten Sinne mit Immobilien zu tun hätten. „Wir müssen auf diesem Gebiet etwas tun“, sagte sie. Die Gründung der BEG habe man in der Stiftung als „interessanten Impuls“gesehen. Man hoffe auf Innovationen und Synergieeffekte und perspektivisch günstige Stromkonditionen.
Über bisherige Aktivitäten der BEG hatten die Vorstände Sebastian Goldhorn und Peter Zierenner berichtet. Sie informierten, dass die BEG Thüringer Becken Anlagen der Anfang 2012 gegründeten und Ende 2022 aufgelösten „Solidarischen Energiegenossenschaft Thüringen eg Solide“mit Sitz in Bleicherode übernommen hat. Es geht um Photovoltaik-dachanlagen auf dem kommunalen Kino von Bleicherode und einer Schule in Ellrich (beide im Landkreis Nordhausen).
„Wir haben uns die Rosinen rausgepickt“, unterstrich Zierenner die eingehende Prüfung des Kaufs.
Goldhorn ergänzte, dass die bisherigen Betreiber den Verbleib in Bürgerenergie-hand gewünscht hätten.
Unmittelbar bevor stehen auch eigene Projekte. Die Aufträge für drei 29-Kilowatt-peak-dach-pv-anlagen sind vergeben. Errichtet werden sollen sie auf der Kita und der Feuerwehr in Rastenberg sowie auf dem Feuerwehrgebäude von Großneuhausen ab spätestens März, in Betrieb gehen sollen sie im April.
Goldhorn berichtete zudem über den Fortschritt des „Leuchtturmprojektes“Agriphotovoltaik auf 60 Hektar in Kleinneuhausen und 14 Hektar in Vogelsberg. Entstehen soll eine sogenannte „Tracker“-anlage, bei der die Solarpanele in ihrer
Ausrichtung der Sonne folgen. Die Gemeinde Kleinneuhausen habe inzwischen den Aufstellungsbeschluss für einen Vorhabenbezogenen Bebauungsplan gefasst. In Vogelsberg wird sich der Gemeinderat voraussichtlich im Februar mit dem Thema befassen.
In der BEG Thüringer Becken befasse man sich derzeit mit den Möglichkeiten einer Beteiligung am Agriphotovoltaik-projekt.
Die BEG Thüringer Becken hat laut Goldhorn aktuell 68 natürliche Personen als Mitglieder und fünf Kommunen sowie ein Unternehmen. Gezeichnet haben diese 332 Genossenschaftsanteile zu je 500 Euro.
„Wir sind gewachsen und das ohne Werbung“, sagte Goldhorn und gestand, in dieser Hinsicht etwas eingebremst worden zu sein. „Wir wollten erst etwas vorzuweisen haben“, begründete Zierenner die Zurückhaltung. Torsten Köther fasste zusammen: „Vorstände und Geschäftsführer sollen und dürfen vor Ideen nur so sprühen. Am Ende aber trägt der Aufsichtsrat die Verantwortung.“Jetzt aber, so Goldhorn, wolle man aktiv in die Außenwerbung gehen.
Überlegt werde derzeit die Gründung einer rein kommunalen Energiegenossenschaft nach Beispiel des bayrischen Tirschenreuth. Dazu würden derzeit Sondierungsgespräche geführt. „Einige können sich das vorstellen“, so Goldhorn.
Mehrere Bürgermeister und Verwaltungsspitzen aus dem Landkreis waren am Donnerstag Gäste in Rastenberg. Im Publikum saßen Sömmerdas Bürgermeister Ralf Hauboldt (Linke), Buttstädts Bürgermeister Hendrik Blose (CDU), Kindelbrücks Bürgermeister Roman Zachar (Allianz für Landgemeinde Kindelbrück) und der Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft Kindelbrück, Maik Eßer. Torsten Köther hatte zudem Christian Karl als Geschäftsführer des Kreisverbandes Sömmerda des Arbeiter Samariter Bundes und Maik Weise, den Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft Wasser und Abwasser Sömmerda (Bewa), sowie Heiko Kupke von der Sparkasse Mittelthüringen begrüßt.
Die Beg-spitze sieht sich „so langsam“am Ende des ehrenamtlich Leistbaren. Für die Zukunft, so Goldhorn, müsse über eine Professionalisierung – und sei es stundenweise – nachgedacht werden.
Frohndorf. In Frohndorf laufen die Vorbereitungen für den Baby- und Kindersachenbasar am 9. März auf Hochtouren. Bereits am 6. Februar erfolgt ab 18 Uhr per E-mail mit Angabe der Adresse die Vergabe der Verkaufsnummern. Interessenten melden sich unter: dorfgemeinschaft.bewegt@gmx.de. Verkauft werden soll im März alles für Babyund Kinder. Der Fokus liegt auf Dingen, die im Frühjahr und Sommer benötigt werden. red