Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Österliche Geheimnisse und Bräuche
Schülerinnen und Schüler der Grundschule „Adolph Diesterweg“informieren sich über das höchste Fest im Kirchenjahr
Bereits zwei Wochen vor den Osterferien beschäftigten sich die Kinder der zweiten Klassen mit einem Hasen, der eine rote Nase und ein blaues Ohr hatte. In diesem Gedicht hieß es, solch ein Hase kommt ganz selten vor. Gar nicht selten, sondern regelmäßig, finden an unserer Schule Osterprojekte statt. Die zweiten Klassen wählten hierfür den letzten Tag vor den Osterferien. Dazu wurden den Kindern vielfältige Angebote zum Thema Ostern und Frühling gemacht. Am Schulvormittag hatten sie nun die Qual der Wahl, womit sie sich zuerst beschäftigen wollten. So konnten beispielsweise süße Osterkarten gebastelt werden, um sie anschließend mit lieben Wünschen zum Osterfest zu beschriften. An einer anderen Station waren viel Geduld und noch mehr Feingefühl gefragt. Mit Stecknadeln wurden Pailletten an Styroporeiern befestigt, wobei der Fantasie bei Musterauswahl und Farbgestaltung keine Grenzen gesetzt war. Mit großer Kreativität entstanden wunderschöne und einzigartige Ostereier für den Osterstrauß zu Hause.
Mit viel gelber Farbe und Plastikgabeln zauberten die Kinder beim nächsten Angebot lustige Osterküken auf Tonpapiereier und verzierten diese mit gelben Federn. Und tatsächlich tauchte auch der „Hase mit der roten Nase“in einem der Angebote wieder auf. Mit Hilfe einer Wäscheklammer und eines Stäbchens bastelten die Schüler im Handumdrehen einen kleinen weißen Hasen mit einer roten Nase. Viele Kinder hatten bei dieser Arbeit die erlernten Gedichtzeilen noch im Kopf. Der entstandene Hasenstecker sollte anschließend einen Platz im selbst gezogenen Ostergras bekommen. Dieses pflegten die Schüler der zweiten Klassen bereits seit einiger Zeit im Rahmen des Schulgartenunterrichts in ihren Klassenräumen.
Nach dem Basteln gab es ein großes Frühstücksbuffet
Bei all der Bastelei und Konzentration auf schöne Arbeitsergebnisse kam bei dem ein oder anderen Kind gegen 9 Uhr der große Hunger auf, den es nun zu stillen galt. Auf die Schüler der zweiten Klassen wartete ein ganz besonderes Frühstück in Form eines Osterbuffets. Alle Kinder versammelten sich dazu im Speiseraum und staunten Bauklötze bezüglich des Angebotes. Die Eltern
der Zweitklässler hatten sich in der Auswahl und Herrichtung der leckeren Speisen übertroffen. Angefangen von kleinen Schnittchen über Obst- und Gemüsespieße bis hin zu Pizzabrötchen und Kuchen, fand man alles, was das Kinderherz begehrt. Und entsprechend häufig sah man alle Kinder am Buffet stehen und immer wieder zugreifen.
Daher wurde die Frühstückspause auch deutlich länger als üblich und man blickte in viele glückliche und dann auch sehr satte Kindergesichter. Eine passende Aussage zu diesem Zustand lieferte Mortaza im Anschluss: „So viel habe ich mein ganzes Leben noch nicht gegessen!“Mit vielen großen und kleinen Basteleien, dem Ostergras samt Hasenstecker und der Erinnerung an das „riesige“Osterbuffet starteten unsere Zweitklässler am Nachmittag dann in ihre wohlverdienten Osterferien. Ein großes Dankeschön nochmals an all die fleißigen Eltern, die dieses Frühstückserlebnis möglich gemacht haben!
Christina Stockmann von der staatlichen Grundschule „Adolph Diesterweg“in Sömmerda Wie eine Religionslehrerin das Osterfest in Flanellbildern lebendig werden lässt:
In den Tagen vor Ostern liegt es nah, mit den Kindern über das Osterfest und dessen Herkunft zu reden. So hatte unsere Religionslehrerin Valeria Blödorn in dieser Woche zwei ganze besondere Stunden für die Religionskinder der Klassen 1/2 und 3/4 vorbereitet. „Juhu, jetzt gibt‘s Theater!“war die erste Reaktion von Eduard und auch die anderen Kinder lauschten gespannt den Geschichten ihrer Lehrerin. Mit Flanellbildern von Betty Lukens lernten die Kinder die Geschichte vom letzten Abendmahl (Gründonnerstag), Karfreitag und Ostersonntag kennen.
Etwas tiefgründiger ging es bei den Großen zu, denn für sie war die Ostergeschichte kein Neuland. Alle Kinder hatten hierzu etwas beizutragen und konnten so gemeinsam die biblische Geschichte erzählen. Und doch gab es viele Fragen und auch einige Missverständnisse. Ein Mädchen stellt sich die Frage, was Jesus tat, nachdem er verraten wurde. „Dann versteckt er sich doch im Hühnerstall, oder?“Da wurde aus Jesus schnell mal Martin von Tours (St. Martin).
Gemeinsam versuchen die Kinder Antworten auf die Fragen zu finden: Wie ist Jesus unbemerkt an den Wachen vorbeigekommen? „Vielleicht hat der Engel die Wachen abgelenkt, damit sie in die andere Richtung schauen und Jesus rauskommt?“Mit viel Freude befestigten die Kinder die Filzfiguren auf dem Hintergrund und bauten so gemeinsam Szene für Szene nach. Am Ende der Stunde wussten alle Kinder, warum für Christen die Osterfeiertage die wichtigsten Festtage im Jahr sind.