Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Fördergeld soll weiter fruchten
Nach der Premiere im Vorjahr kann die Regionale Aktionsgruppe Sömmerda-Erfurt erneut Geld verteilen
Annett Kletzke
Landkreis. Die Mitglieder der Regionalen Aktionsgruppe (RAG) Sömmerda-Erfurt wollen die Erfolgsgeschichte fortsetzen. Im vergangenen Jahr war es das erste Mal gelungen, Fördermittel des Regionalbudgets in Anspruch zu nehmen. In elf kommunale wie private Projekte sind insgesamt 95.000 Euro geflossen.
Beflügelt von den guten Erfahrungen stockten die Mitglieder in diesem Jahr in Summe auf. Laut Nicolas Ruge, dem Leader-Manager der RAG der Thüringer Landgesellschaft, wurde beim Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) in Stadtroda ein Antrag in Höhe von 180.000 Euro gestellt. „Eigenmittel in Höhe von 20.000 Euro will die RAG aus eigener Kraft aufbringen“, informiert er und berichtet, dass der Fördermittelbescheid Ende März vorlag. Bereits Anfang Februar hatte die RAG im Landkreis einen Projektaufruf gestartet. „38 Anträge sind daraufhin eingegangen“, sagt Ruge und spricht von einem „vollen Erfolg“. Die Entscheidung, welche Vorhaben mit einer Finanzspritze rechnen können, trifft der RAG-Vorstand. Fest stehe jedoch, dass nicht alle Anträge gefördert werden können.
Landratsamt Sömmerda greift unter die Arme
Im nächsten Schritt müssten zwischen der RAG und den einzelnen Projektträgern privatrechtliche Verträge geschlossen werden. Wie bereits im vergangenen Jahr greift der RAG dafür das Sömmerdaer Landratsamt unter die Arme. Auch bei der Abrechnung sei die Behörde behilflich, so der Manager.
Wie er sagt, ist eine Fülle von innovativen Ideen eingegangen. Die Mannstedter Partisanen zum Beispiel wollen in ihrem Vereinsheim eine Küche einbauen. „Das komme vielen zugute“, so Ruge. Interessant finde er auch das Ansinnen des Thüringer Tourismusverbandes „Thüringer Becken“, der sich auf Messen neu präsentieren will und dafür an einem neuen Konzept strickt. Auch die Stadt Sömmerda wartet mit einem Projekt mit dem Namen „Zughören“auf. Anlässlich des Jubiläums „150 Jahre Pfefferminzbahn“will die Stadt an den Haltepunkten der Bahn Informationstafeln aufstellen. „Versehen werden sie mit QR-Codes, durch die Interessierte per Handy zusätzliche Geschichten abrufen können“, erklärt Ruge die Idee.
Um Schilder, genauer gesagt um Informationstafeln, geht es in Buttstädt. „Buttstädter Heimatwege“heißt das Projekt, das bestimmte Plätze der Landgemeinde besonders beleuchten will. Ebenso um Schilder geht es in dem privaten Antrag der Familie Grixa aus Ostramondra, die in diesem Jahr einen Wohnmobilstellplatz eröffnen will. Neue Schilder sollen hier den Gästen helfen, sich auf dem Gelände leichter zu orientieren..
Helfen soll das Regionalbudget auch für bauliche Veränderungen. So hat der Kirchverein Bachra einen Antrag gestellt, um den Vereinsraum in der Kirche auf Vordermann zu bringen. In Großneuhausen ist es der Sportraum, den die Gemeinde
sanieren will. In Tunzenhausen geht es um die Festwiese. Der Faschingsclub wolle hier einen Sanitärcontainer aufstellen. In Herrnschwende soll das Vereinshaus mit Mobiliar ausgestattet werden. Ein Projekt mit Strahlkraft für den gesamten Landkreis sieht der Manager im Antrag der Kreisverkehrswacht Sömmerda. Die Mitglieder
baten für den Kauf einer Fahrradcodiermaschine um eine Finanzspritze.
Gefördert werden können mit Mitteln des Regionalbudgets Projekte mit einem Maximalvolumen von 20.000 Euro. Gewährt werden kann ein Zuschuss bis zu 80 Prozent. „Die Projekte müssen der Regionalen Entwicklungsstrategie der
RAG entsprechen und mit den Handlungsfeldern Wirtschaft und Arbeit; Tourismus, Kultur und Naherholung; Natur, Umwelt und Energie; Grundversorgung und Lebensqualität oder Siedlungsentwicklung und Wohnen in Verbindung stehen“, so Nicolas Ruge. Antragsberechtigt sind Vereine, Initiativen, Kommunen, Unternehmen und Privatleute.
Die Projektanträge werden durch den Vorstand der RAG nach einem transparenten Verfahren bewertet und ausgewählt. Nach Abschluss eines privatrechtlichen Vertrags dürfe mit der Umsetzung des Projektes begonnen werden. Eine weitere Voraussetzung ist, dass das Vorhaben bis zum 24. Oktober 2024 realisiert sein muss.
Fest stehe für die RAG Sömmerda-Erfurt schon jetzt, dass Mittel aus dem Regionalbudget auch weiterhin im Landkreis Sömmerda zum Einsatz kommen sollen. Laut Nicolas Ruge will der RAG-Vorstand die Weichen dafür stellen.