Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Die Wächter erhalten im „Silo“Gefährten
Marion Walther und Rainer Marofke zeigen ab 25. Mai ihre Arbeiten in der Alten Straßenmeisterei in Sömmerda
Sömmerda. Keramische Objekte, Grafik, Aquarelle, Pastelle und Ölgemälde werden ab 25. Mai in der Galerie „Silo“in der Alten Straßenmeisterei in Sömmerda zu sehen sein. „Des Wächters Gefährten“heißt die Schau, die Arbeiten von Marion Walther aus Mühlhausen und von Rainer Marofke aus Zeulenroda-triebes zeigt.
Sie habe lange über den Titel für die diesjährige Ausstellung nachgedacht, erzählt Galeristin Rositha Fundele. Marion Walther benennt Ihre Skulpturen mit dem Oberbegriff Wächter, die Bezeichnung habe in ihr sofort gute Assoziationen geweckt. Wer wünscht sich nicht einen Beschützer, einen Vertrauten, einen Behüter? Gerade in der heutigen Zeit. Wächter seien ebenfalls im Werk von Rainer Marofke zu finden, „seine wunderbaren Bäume .... Das fand ich sehr verbindend“, sagt Rositha Fundele. So sei die Wahl nach Absprache mit beiden Künstlern auf diesen Titel gefallen.
Geritzte Linien und feiner Strich
Marion Walther, mit ihren Arbeiten vor 19 Jahren schon einmal im Erfurter Tor in Sömmerda zu Gast, gestaltet keramische Objekte in Form von lebensgroßen Büsten und Torsi. Sie arbeitet mit Strukturen, geritzten Linien oder Textfragmenten auf der Oberfläche. „Gut geerdet und geheimnisvoll“empfindet die Galeristin die Werke. Die Kopfbedeckung, die viele der von Marion Walther geschaffenen Wesen tragen, begreift sie als Anbindung an die Welt. In inhaltlichem Bezug zu ihrer Keramik stehen die grafischen Blätter und Bilder der Mühlhäuser Künstlerin.
Unsichtbare Verbindungen werden im „Silo“auch zu den Radierungen und Zeichnungen von Rainer Marofke bestehen, ist die Galeristin gewiss. Landschaften und Fundstücke aus der Natur prägen die Motive des Kommunikationsdesigners
und bildenden Künstlers – in feinem Strich, still, authentisch, festgehaltene Vergänglichkeit.
Die Objekte beider Künstler werden in der Alten Straßenmeisterei zu Gefährten. „Ich stelle mir vor, wenn wir den Raum verschließen, geht das Geplapper los“, verrät Rositha Fundele. Auch die Besucher der Ausstellung sind im Augenblick der Betrachtung Gefährten, ist sie sicher.
Zur Vernissage am 25. Mai wird die Kunstwissenschaftlerin Angelika Steinmetz-oppelland die Laudatio halten. Der Musiker Johannes Gräbner aus Erfurt ist selbst bildender Künstler und Maler. Gefährten am Eröffnungsabend.
Vernissage „Des Wächters Gefährten“, 25. Mai 2024, 19 Uhr, Galerie „Silo“, Alte Straßenmeisterei in Sömmerda, Fichtestraße 60