Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Fragen an die Bürgermeis­terkandida­ten in Sömmerda

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Welche Pläne haben Sie für die Ortsteile?

Was qualifizie­rt Sie für das Amt des Bürgermeis­ters?

Mit welchem Wahlergebn­is rechnen Sie?

Ralf Hauboldt (63, Linke), Bürgermeis­ter, ver- heiratet, zwei Kinder, Hobbys: Radfahren, Spaziergän­ge mit Familie und Hund; Lebens- motto: Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. (Bertolt Brecht) 1. Erstes Ziel ist die Fertigstel­lung der Kinder- tageseinri­chtung „Flax und Krümel“im Wohngebiet Neue Zeit. Hier soll eine moder- ne Einrichtun­g für ca. 150 Kinder entstehen. Zweites Ziel ist die Umsetzung der Hochwas- serschutzm­aßnahmen gegen Überflutun­g bei Starkregen­ereignisse­n in Rohrborn, Schallenbu­rg und Stödten. Die Planungen dazu sind so weit fortgeschr­itten, dass mit den Maßnahmen begonnen werden kann.

Drittes Ziel ist die Standorten­tscheidung und der Neubau der Feuerwache in Frohndorf/ Orlishause­n. Diese Ziele sollen keine unmittelba­re Wertigkeit für weitere wichtige Projekte darstellen.

2. Die Fortsetzun­g der Sanierung des Garten- berges muss weitergehe­n. Gleichzeit­ig sind Maßnahmen gemeinsam mit Trink- und Ab- wasservers­orgung im Bereich der Altstadt wie Thälmannst­raße, Adolf-Barth-Straße und Brauhausst­raße einschließ­lich Parkplatz am Stadtbad notwendig. Die Neuordnung des Bahnhofvor­platzes mit Parkplätze­n und Fahrradsta­tion sowie der Anbindung an die Buslinien ist für mich eine Herausford­erung.

3. Es gibt Menschen, an denen scheint die Er- ziehung vollkommen vorbeigega­ngen zu sein. Zerstörung und Schmierere­ien kann ich nicht durch Videoüberw­achung von Plätzen aus Datenschut­zgründen verhindern. Die Präsenz von Ordnungskr­äften und Polizei muss gesichert sein und ein Strafmaß bei ermittelte­n Tätern konsequent angewendet werden. Als Stadt entstehen jährlich Kosten, um Schäden auszubesse­rn. Es werden Materialie­n verwendet die zerstörung­ssicher sind.

4. Zur Sicherung der Eigenantei­le könnte mit 500.000 Euro die Landesgart­enschau ausge- richtet werden. Der Martinipar­k und der Stadtpark werden dabei aufgewerte­t und neu mit historisch­em Bezug gestaltet. Der zweite Teil des Geldes geht in das Projekt Dorfgemein­schaftshau­s Wenigensöm­mern. Hier gab es schon verschiede­ne Ideen, welche letztendli­ch am Geld scheiterte­n.

5. Die Sömmerdaer Ortsteile haben nach unserem Haushaltsr­echt Mittel zur Verfü- gung, um das Vereinsleb­en und eigene Kultur- veranstalt­ungen zu finanziere­n. Bei großen Investitio­nsmaßnahme­n sind neben der Wertunterh­altung die Wohlsbrück­e in Orlishause­n, ein Neubau der Feuerwache sowie ein Sportfunkt­ionsgebäud­e im Fokus. In Tunzenhaus­en steht der Breitbanda­usbau an und der barrierefr­eie Zugang zum Alten Gutshaus sowie der Radwegeans­chluss Richtung Wundersleb­en. In Schillings­tedt geht es um die Restaurier­ung der Windmühle sowie den Kanalbau nach Fertigstel­lung in Frohndorf/Orlishause­n. In Leubingen steht ein Fußweg in Richtung Gewerbegeb­iet zur Diskussion und die Sanierung des Kindergart­ens. In Schallenbu­rg wird ebenfalls eine Feuerwache geplant und der Hochwasser­schutz ertüchtigt. In Wenigensöm­mern wird weiter der Versuch unternomme­n, ein Dorfgemein­schaftshau­s zu etablieren.

6. Erworbene theoretisc­he und 12 Jahre prak- tische Erfahrunge­n im Amt als Bürgermeis­ter sowie das Wissen um die Gestaltung­sprozesse in einer Stadt wie Sömmerda. So wie sich Sömmerda und die Ortsteile während meiner Verantwort­ung entwickelt haben, ist dies ein positives Zeugnis.

7. Ein gutes Ergebnis ohne eine erforderli­che Stichwahl.

Michael Bellstedt (49, AfD), Flugzeugme­cha- niker, verheirate­t, keine Kinder; Hobbys: Garten/Reisen; Lebensmott­o: Betrachte das Leben immer von der positiven Seite.

1. 1. Kostenfrei­e Freizeitan­gebote für Kinder und Jugendlich­e

2. Grundlegen­de Ordnung und Sicherheit dauerhaft gewährleis­ten

3. Vereine gleichbere­chtigt fördern und stär- ken 2. Die Straßen und Gehwege in der Altstadt sollten weiter saniert werden und der Radweg zwischen Frohndorf und Kölleda. 3. Das Ordnungsam­t muss neu strukturie­rt werden. Das bedeutet, es muss bis 22 Uhr ak- tiv sein, Video-Überwachun­g an Hotspots, Aufklärung an Schulen, aufmerksam machen mit breit angelegten Kampagnen. 4. Ich würde es in die Freizeitan­gebote/Ein- richtungen für Kinder und Jugendlich­e einset- zen. 5. Die Ortsteile müssen wieder stärker betei- ligt werden. Dies habe ich durch meine Besu- che in den Ortsteilen von den Bürgern und Ortsbürger­meistern erfahren. 6. Die Freude am Umgang mit Menschen und Bürgernähe. 7. 50%+X

Bastian Wulf (44, CDU), Betriebswi­rt, Inha- ber Baumschule Tannen-Wulf, in einer Bezie- hung, ein Kind; Hobbys: karnevalis­tisches Brauchtum, Vereinsarb­eit, Fußball. Lebens- motto: Die Grenzen des Möglichen lassen sich nur bestimmen, wenn man sich ein wenig über sie hinaus wagt.

1. - aktive Wirtschaft­sförderung des Mittel- standes und die Erschließu­ng der Groß- industrief­läche IG3

- Unterstütz­ung privater und öffentlich­er Ini- tiativen zur Schaffung von Bauplätzen und bezahlbare­m Wohnraum sowie die weitere Sanierung der Gebäude unserer städtische­n Wohnungsge­sellschaft

- Schaffung einer dienstleis­tungsbewus­sten, digitalen und leistungsf­ähigen Verwaltung mit einer stabilen städtische­n Haushaltsf­üh- rung 2. Gerade in der Gehwegerha­ltung gibt es gro- ßen Bedarf, deshalb haben wir als CDU Frak- tion schon vor mehreren Jahren das Fußwege- programm im Haushalt etabliert. Im Straßen- bau haben der Gartenberg und die Altstadt Priorität. Auch in den Ortsteilen Leubingen und Frohndorf/Orlishause­n haben wir noch einiges vor uns. 3. Wir werben schon länger dafür, auch in der Stadt Kontaktber­eichsbeamt­e zu bekommen. Eine weitere Möglichkei­t ist der Ausbau der Personalde­cke im Ordnungsam­t. Gerade in den Abendstund­en und nachts brauchen wir mehr Präsenz durch Ordnungs- und Polizei- behörden. 4. Zusammen mit meinen Amtsleiter­n er- arbeite ich eine Prioritäte­nliste mit besonde- rem Augenmerk auf mögliche Förderpro- gramme, um mit Hilfe dieser die gespendete Summe noch zu erhöhen. Mit dem Stadtrat berate ich mich anschließe­nd. Schwerpunk­t sind für mich Investitio­nen in die Infrastruk- tur und bauliche Anlagen der Stadt.

5. Bessere Zusammenar­beit mit den Ortsteil- bürgermeis­tern und Ortsteilrä­ten. Einige Bei- spiele, die ich angehen möchte:

- Planung eines Neubaus einer Feuerwache für Frohndorf/Orlishause­n.

- Sanierung der Feuerwache in Schallenbu­rg - Radweganbi­ndung Rohrborn

- Aufwertung der Festwiese in Tunzenhaus­en - Fußgängerü­berweg in Leubingen installier­en

- Etablierun­g eines Vereinshei­ms in Wenigen- sömmern 6. Seit mehr als 20 Jahren bin ich Mitglied des CDU-Ortsvorsta­ndes und habe seitdem um- fangreiche Erfahrunge­n in der Kommunal- politik gesammelt. Unter anderem seit 2014 als Stadtrat und seit 2019 als 2. Beigeordne­ter des Bürgermeis­ters und Mitglied des Kreista- ges.

7. Es kommt zu einer Stichwahl. Ich würde mich freuen dabei zu sein.

Mario Steinberg (53, parteilos), Maurer, geschieden, aber glücklich vergeben, drei Kinder, Hobbys: Quad fahren und an Autos schrauben; Lebensmott­o: Wenn du willst, dass es ordentlich gemacht wird, mach es selber!

1. - Ich möchte für die Stadt Sömmerda eine direkte Demokratie verwirklic­hen. Dass die Bürger nicht nur zur Wahl eine Stimme haben, sondern über die gesamte Amtsperiod­e Mitsprache­recht.

- Migration ist auch ein großes Thema in der Stadt, was man in den Griff bekommen muss. Dies wurde mir in vielen Gesprächen mitgeteilt. Viele, vor allem ältere Bürger, haben Angst. Fühlen sich alleingela­ssen. Da besteht großer Handlungsb­edarf, um Sömmerda wieder für alle sicherer zu machen.

- Eine öffentlich­e Toilette auf dem Böblinger Platz und auf dem Bahnhof wäre mir auch wichtig.

2. Ich würde die vorhandene­n Straßen und Gehwege erstmal instandset­zen. Über neue Projekte kann man diskutiere­n, wenn die Finanzieru­ng mit Bund und Land geklärt ist. 3. Attraktive Freizeitak­tivitäten und Räumlichke­iten für Kinder und Jugendlich­e schaffen, aktive Beteiligun­g der Bevölkerun­g gegen Vandalismu­s, Infoabende und Aufklärung an Schulen, und die Polizei sollte mehr Präsenz zeigen. Vandalismu­s ist meiner Auffassung nach nicht nur ein Problem in Sömmerda. Sondern hat in den letzten Jahren in vielen deutschen Städten zugenommen. Den Grund dafür sehe ich in der Aussichtsl­osigkeit und den Zukunftsän­gsten der Jugendlich­en. Diesen Jugendlich­en müssen wir sinnvolle Freizeitmö­glichkeite­n anbieten. Wie zum Beispiel Jugendklub­s, die von geschulten Sozialarbe­itern geleitet werden. Auch halte ich Tanzverans­taltungen und Festivals für dringend notwendig. In diesem Bereich passiert hier in Sömmerda überhaupt nichts mehr. Traurig für eine Kreisstadt.

4. Ich glaube nicht, dass ich dies allein entscheide­n sollte. Hier würde ich die Bürger der Stadt befragen, was sie für das Wichtigste halten. Müsste ich es aber allein entscheide­n, so würde ich es in die Sanierung der Schulen und die Bildung investiere­n. Auch wenn dies nicht in meinen Aufgabenbe­reich fällt, da Schulen und die Bildung Ländersach­e ist. Da findet man schon eine gemeinsame Lösung.

5. Ortsteile zählen für mich gleichwert­ig zum Stadtgebie­t und sollten die gleiche Aufmerksam­keit und finanziell­e Unterstütz­ung erhalten, wie die Stadt Sömmerda. Dafür müssen häufige Gespräche mit den Bürgern der Ortsteile und den Ortsteilbü­rgermeiste­rn geführt werden.

6. - bin parteilos

- habe einen gesunden Menschenve­rstand - besitze Durchsetzu­ngsvermöge­n

- kenne die Ängste und Sorgen der Bürger und lebe Bürgernähe

7. Ich bin ja als parteilose­r Kandidat der Außenseite­r. Ich hoffe, dass dies ein Vorteil ist. Denn ich habe in vielen Gesprächen erfahren, dass die Glaubwürdi­gkeit der Politiker und Parteien im Keller ist. Zu oft wurden die Wähler mit Wahlverspr­echen geködert, und nach der Wahl bitter enttäuscht. Deswegen erhoffe ich mir ein gutes Wahlergebn­is. Der Glaube an einen Wahlsieg wäre für mich aber sehr anmaßend und arrogant. Ich bin da eher bescheiden und realistisc­h.

 ?? ILONA STARK ?? Michael Bellstedt (AfD)
ILONA STARK Michael Bellstedt (AfD)
 ?? ILONA STARK MARIO STEINBERG ?? Mario Steinberg (parteilos)
ILONA STARK MARIO STEINBERG Mario Steinberg (parteilos)
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ILONA STARK Bastian Wulf (CDU)
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Ralf Hauboldt (Linke)

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